Tsunami-Gebiet auf Salomonen nur schwer erreichbar

TsunamiGebiet Salomonen schwer erreichbar
TsunamiGebiet Salomonen schwer erreichbar(c) AP (Rob Griffith)
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Der Flughafen der betroffenen Insel sei gesperrt, da die Landebahn mit Trümmern übersät sei. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen.

Nach dem schweren Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami erreichen Hilfsmannschaften nur langsam die betroffenen Gebiete auf den Salomonen. Die Abgelegenheit des betroffenen Gebietes etwa 600 Kilometer von der Hauptstadt Honiara entfernt erschwere die Hilfsarbeiten, teilte das Rote Kreuz der Salomonen am Donnerstag mit. Der Flughafen der betroffenen Insel sei gesperrt, da die Landebahn mit Trümmern übersät sei. Der Betrieb soll am Freitag wieder aufgenommen werden. Boote mit Hilfsgütern und Einsatzteams sollten am Donnerstag losgeschickt werden, sie dürften die Katastrophengebiete aber erst am Wochenende erreichen.

Die Opferzahl werde voraussichtlich nach oben korrigiert werden müssen. "Es deutet sich an, dass die Zahl der Todesopfer steigen wird", sagte ein Vertreter des Roten Kreuzes der Nachrichtenagentur AFP. Die Zahl der Toten ist unbestätigten Meldungen zufolge auf neun gestiegen. Auf der besonders betroffenen Salomonen-Insel Santa Cruz werden noch immer mehrere Menschen vermisst, meldete das neuseeländische Fernsehen am Donnerstagabend (Ortszeit).

"Von einigen entlegenen Ortschaften haben wir noch nichts gehört, es ist sehr schwer, an Informationen ranzukommen", sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sipulu Rove, der Nachrichtenagentur AFP. Die Behörden versuchten demnach, Einzelheiten zur Lage in den Erdbeben- und Tsunamigebieten in Erfahrung zu bringen. Weil die Telekommunikation gestört und teils zusammengebrochen sei und einige Straßen durch Erdrutsche verschüttet worden seien, könne dies aber mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Häuser um zehn Meter verschoben

Den Behörden der Salomonen zufolge zerstörten Erdbeben und Flutwelle etwa 460 Häuser, so dass rund 3.000 Menschen obdachlos seien. "Ich laufe gerade durch eine der Ortschaften, und ich stehe knietief im Wasser", sagte der Notfallkoordinator der Hilfsorganisation World Vision, Jeremiah Tabua. "Ich kann eine Reihe von Häusern sehen, die weggespült wurden." In der Stadt Venga wurden laut Word Vision die Häuser durch die Flutwelle meterweit fortgeschwemmt worden, im Dorf Nela seien 95 Prozent der Behausungen zerstört worden.

Die Inselgruppe war nach einem Beben der Stärke 8 am Mittwoch von einem Tsunami mit bis zu einem Meter hohen Wellen heimgesucht worden. Wegen des flachen Geländes konnten einige Bewohner kaum Schutz suchen. Bei den Toten handelt es sich zumeist um ältere Menschen und Kinder. Mindestens 700 Gebäude wurden Berichten zufolge zerstört oder beschädigt. Etwa 4.500 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mehr als 40 Nachbeben erschütterten die Inseln.

Die Salomonen sind ein Inselstaat im Südwesten des Pazifiks, östlich von Neuguinea. Auch in Vanuatu und Neukaledonien stieg der Meeresspiegel an, auf der japanischen Inselkette Ogasawara wurde eine 20 Zentimeter hohe Welle gemessen.

(APA/AFP)

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