USA: Newtown-Massaker dauerte nur fünf Minuten

Archivbild: Im Jänner erinnerten Kreuze bei der Sandy Hook Schule an die Toten.
Archivbild: Im Jänner erinnerten Kreuze bei der Sandy Hook Schule an die Toten.REUTERS
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Nun veröffentlichete Polizeiunterlagen zu dem Amoklauf in einer US-Volksschule im Dezember zeichnen ein erschreckendes Bild der Tat. Die Mutter des Täters hatte ein - legales - Waffenarsenal zu Hause.

Mehr als drei Monate nach dem Amoklauf in einer US-Volksschule in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut haben nun veröffentlichte Polizeiunterlagen ein erschreckendes Bild der Tat gezeichnet. Adam Lanza, der am 14. Dezember in der Sandy Hook Elementary School 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen hatte, habe für das Massaker weniger als fünf Minuten benötigt, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Neben einem Sturmgewehr vom Typ Bushmaster hatte er mehrere Handfeuerwaffen und Magazine mit je 30 Patronen dabei. Ein weiteres Gewehr hatte er in seinem Auto gelassen, das vor der Schule parkte.

Lanza, der sich am Ende des Amoklaufs umbrachte, konnte laut den Ermittlern auf ein Waffenarsenal zurückgreifen. In seiner Wohnung seien etwa vier weitere Gewehre und Pistolen, mehr als 1700 Schuss Munition sowie ein Schwert und viele Messer gefunden worden. Die Schusswaffen seien alle auf seine Mutter zugelassen gewesen. Lanza hatte sie kurz vor der Tat in ihrem Schlafzimmer erschossen. Die Mutter habe ihrem 20-jährigen Sohn bereits eine Weihnachtskarte mit einem Scheck zum Kauf einer weiteren Waffe geschenkt.

Details zu Motiv nicht veröffentlicht

Über die genauen Motive kann die Polizei weiter keine Angaben machen. Sie ließ erkennen, dass Lanza leidenschaftlich gern Ballerspiele am Computer spielte. Mit seiner Mutter sei er regelmäßig auf den Schießstand gegangen. Die Ermittler hätten auch Tagebücher und viele andere Hinweise in seinem Zimmer gefunden - Details darüber veröffentlichten sie aber nicht. Früheren Zeitungsberichten zufolge hatte Lanza auch eine Tabelle mit Fakten über frühere Massenmorde erstellt.

Die Tat hatte in Amerika Entsetzen ausgelöst. Präsident Barack Obama setzt sich seitdem vehement für schärfere Waffengesetze ein, unter anderem für ein Verbot halbautomatischer Sturmgewehre, mit denen man in kurzer Zeit viele Schüsse abfeuern kann. Allerdings stößt der Verstoß auch auf erheblichen Widerstand.

(APA)

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