Kairo: Burgenländer in anderes Gefängnis verlegt

Dem Burgenländer geht es in der neuen Haftanstalt nicht gut. Laut seiner Eherfrau sind 140 Menschen in einer Zelle zusammengesperrt.
Dem Burgenländer geht es in der neuen Haftanstalt nicht gut. Laut seiner Eherfrau sind 140 Menschen in einer Zelle zusammengesperrt.(c) APA/PRIVAT
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Seine Ehefrau berichtet von "noch schlimmeren" Zuständen. Die Verlegung sei ein größerer Schock als die Festnahme gewesen. Der Konsul hätte bereits wegen Gefahr in Verzug interveniert.

Am 25. März ist ein 33-jähriger Burgenländer wegen des Verdachts des Waffenschmuggels in Kairo zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Hannes F. reagierte auf das Urteil gefasst, kündigte Berufung an. Nun gehe es ihm sehr schlecht, erzählte seine Ehefrau Lisa F.. "Hannes ist plötzlich in ein anderes Gefängnis in Kairo verlegt worden. Die Haftbedingungen sind noch schlimmer als bisher. Ich glaube, die Verlegung war ein größerer Schock als die Festnahme und die Verurteilung", schilderte sie.

Am 2. November 2011 reiste F. gemeinsam mit einem deutschen Kollegen, der zu drei Jahren Haft verurteilt worden war und nun ebenfalls verlegt wurde, wegen eines Auftrags zur Bewachung eines Schiffstransports nach Ägypten. Im Gepäck hatte er dafür vier deklarierte Gewehre und 200 Schuss Munition. Bereits während der Untersuchungshaft klagte F. über die Zustände im Gefängnis - etwa im Sommer bis zu 60 Grad. Nun sei alles aber "furchtbarst. Es gibt keine Worte dafür", so die verzweifelte Ehefrau, die Dienstag vergangener Woche nach Kairo reiste und am Donnerstag heimkehrte.

"Hannes befindet sich nun mit 140 Personen in einer Zelle. Es gibt keinen Platz zum Schlafen, weshalb er im Sitzen auf einer Kühlbox schlafen muss. Er ist am Montag überraschend verlegt worden - ebenso wie sein deutscher Kollege. Außerdem gibt es keine Möglichkeit, sich zu waschen. Es gibt keine Toiletten, sondern nur einen Kübel. Alles, inklusive seiner Zahnbürste wurde ihm abgenommen und selbst die Lebensmittel die wir ihm mitgebracht haben, durfte er nur teilweise behalten."

Minimalziel: ein anderes Gefängnis

Lisa F. war einerseits nach Kairo gereist, um sich mit Behörden zu treffen, F. zu versorgen und um zu "schauen, dass die Berufung ins Rollen kommt.". Drei Mal habe sie ihren Mann besuchen dürfen. Beim letzten Besuch gemeinsam mit dem Konsul der österreichischen Botschaft dann der Schock über die Zustände: "Auch der Konsul war sehr bestürzt, hat sofort interveniert, dass Hannes verlegt wird, weil Gefahr in Verzug ist. Außerdem wurde sofort die deutsche Botschaft verständigt, weil eben auch der deutsche Kollege dorthin verlegt wurde."

Hannes F. habe mittlerweile erneut abgenommen, er habe Fieber gehabt, schilderte seine Frau. Ziel sei es nun, "ihn - mit Unterstützung der Behörden - in ein anderes Gefängnis in Kairo zu bringen."

(APA)

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