In einer UN-Studie sagten die Befragen aus, sie hätten „Recht auf Sex“. 10.000 Männer bis 50 Jahre wurden befragt.
Bangkok/Ag/Red. ] Etwa jeder vierte Mann hat in Asien schon einmal eine Frau vergewaltigt. Das geht aus einer in der Medizinzeitschrift „The Lancet“ publizierten Studie hervor, die im Auftrag der UNO entstanden ist. Dafür wurden insgesamt 10.000 Männer bis 50 Jahre in Bangladesch, Kambodscha, China, Indonesien, Papua-Neuguinea und Sri Lanka befragt.
Insgesamt sagten 24 Prozent, schon einmal eine Frau zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben. Jeder zehnte Mann gab zu, eine Frau vergewaltigt zu haben, die nicht seine Partnerin war. Fast die Hälfte dieser Männer, die eine Vergewaltigung zugegeben hatten, bekannten sich als Mehrfachtäter. Männliche Interviewer befragten in Städten oder ländlichen Gebieten in Vieraugengesprächen Männer, denen Anonymität zugesichert wurde. Bei den Fragen wurde nicht das Wort Vergewaltigung benutzt, doch wurde der Zwang zum Sex klar benannt.
Gefragt wurde auch nach den Gründen für die Vergewaltigung. Fast drei Viertel machten deutlich, sie hätten in ihren Augen so etwas wie ein Recht auf Sex. Sie sagten etwa „Ich wollte sie“ oder „Ich wollte Sex haben“. 38 Prozent sagten, sie hätten die Frauen vergewaltigt, um sie zu bestrafen. Männer, die als Kind missbraucht worden waren oder Gewalt gegenüber ihrer Mutter miterlebt hatten, gaben in der Umfrage häufiger an, eine Frau vergewaltigt zu haben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2013)