50 Tote bei Flugzeugunglück in Russland

Einsatzkräfte bei der Aufschlagstelle der Boeing 737 am Flughafen Kasan.
Einsatzkräfte bei der Aufschlagstelle der Boeing 737 am Flughafen Kasan.(c) REUTERS/Russian Emergencies Ministry
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Die Boeing 737 ist beim Anflug auf die Millionenstadt Kasan nach mehreren erfolglosen Landeversuchen abgestürzt. Alle Insassen kamen ums Leben.

Beim Absturz eines Linienflugzeugs der Tatarstan Airlines in Russland sind am Sonntag jüngsten Angaben zufolge 50 Menschen ums Leben gekommen. Alle Insassen der Maschine, 44 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder, seien tot, sagte eine Sprecherin des Katastrophenschutzministeriums.

Die aus Moskau kommende Maschine vom Typ Boeing 737-500 sei bei einem wiederholten Landeversuch am Flughafen von Kasan aufgeschlagen und explodiert, sagte eine Sprecherin des Zivilschutzministeriums am Sonntag der Agentur Interfax zufolge. Die Piloten seien erfahren gewesen. Trotzdem können ein menschlicher Fehler nicht ausgeschlossen werden, teilte die Polizei in der Wolga-Stadt mit.

Das Unglück ereignete sich gegen 19.20 Uhr Ortszeit (16.20 Uhr mitteleuropäischer Zeit). Das Flugzeug sei bei dem Landeversuch in der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan verunglückt und in Flammen aufgegangen, erklärte der russische Ermittlungsausschuss. Laut russischen Nachrichtenagenturen unternahmen die Piloten drei Landeversuche, bevor die Maschine verunglückte. Das Flugzeug war 23 Jahre alt. Zum Zeitpunkt des Unglücks wehte leichter Wind und es war bewölkt. Die Bedingungen seien "nicht kritisch" gewesen, sagt der Nachrichtensprecher im Staatsfernsehen.

Ein Foto vom Flugzeugwrack am Flughafen in Kasan.
Ein Foto vom Flugzeugwrack am Flughafen in Kasan.(c) REUTERS (HANDOUT)

Putin: "Katastrophe restlos aufklären"

Kremlchef Wladimir Putin äußerte sein Mitgefühl und befahl die Bildung einer Untersuchungskommission. Die Katastrophe in der Stadt rund 800 Kilometer östlich von Moskau müsse restlos aufgeklärt werden, sagte er.

Unmittelbar nach der Explosion machten sich rund 135 Rettungskräfte und 35 Helfer mit schwerer Technik auf zum Unglücksort. Die Behörden boten den Angehörigen der Opfer psychologische Hilfe an. Der Flughafen wurde vorübergehend gesperrt. Der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, schloss zunächst einen Anschlag als Ursache aus.

Der internationale Fluglinien-Verband IATA erklärte, dass die Flugsicherheit weltweit zwar zunehme, nicht jedoch in Russland und den ehemaligen Sowjet-Ländern. In diesen Ländern liege die Unfallrate fast drei Mal über dem weltweiten Durchschnitt. Zuletzt sind im April 2012 31 Menschen bei einem Absturz kurz nach dem Start in Sibirien ums Leben gekommen.

(APA/dpa/Reuters)

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