"Wunder" in Washington: Kältewelle führt Familie zusammen

Auf diesem Foto erkannten Angehörige den Vermissten Nicholas A. Simmons.
Auf diesem Foto erkannten Angehörige den Vermissten Nicholas A. Simmons.(c) � Twitter
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Der vermeintlich Obdachlose Nicholas A. Simmons konnte durch Zufall mit seiner Familie vereint werden: Frierend wurde er fotografiert, Verwandte erkannten sein Gesicht in der Zeitung, die Polizei fand ihn in Washington.

Eine Fotografin der Nachrichtenagentur Associated Press porträtierte vergangenen Samstag in der eisigen Kälte in Washington einen Obdachlosen, der sich an einem warmen Lüftungsschach aufwärmte. Das Foto wurde in der Zeitung "USA Today" neben einem Artikel zur Kältewelle in den USA abgebildet. Angehörige, die das Bild gesehen haben, erkannten darauf ihren vermissten Sohn Nicholas wieder. Nach einer Suchaktion konnten sie den 20-Jährigen kurze Zeit später auffinden.

Rettendes Foto

Die Fotografin Jacqueline Martin war in Washington am Samstag auf der Suche nach Motiven zur aktuellen Kältewelle in den USA. Dabei fotografierte sie unter anderem auch den 20-jährigen "Nick", wie er sich ihr vorstellte. Einem Bericht in der Zeitung "USA Today" zufolge, machte sie an diesem Tag noch viele weitere Fotos. Insgesamt 126 Fotos zur Kältewelle übergab sie dann an die Nachrichtenagentur AP.

Eines der Bilder, auf dem Nick zu sehen ist, wurde am Sonntag der Zeitung "USA Today" in einem Artikel der Redakteurin Natalie DiBlasio abgebildet. Ihr Schwesternblatt "Democrat and Chronicle" in Rochester druckte den Artikel ebenfalls. In dieser Zeitung erkannten Einwohner von Greece - der Ort, in dem Nicholas A. Simmons mit seiner Familie wohnt - das Foto des Jungen.

Familie wendet sich an Fotografin

Nachdem neben Nick's Mutter Michelle auch seine Schwester Hannah von dem Bild erfahren hatte, tweetet sie sofort der Autorin und der Fotografin. "Bitte kontaktieren Sie mich. Sie haben einen Artikel geschrieben, und das Foto zeigt meinen Bruder", schrieb sie laut einem Bericht der Zeitung "Die Welt".

Wenig später machen sich die Fotografin Martin, Freunde der Familie in Washington und die Polizei auf die Suche nach Nick. Er wird in der Nähe des Lüftungsschacht am Gebäude der Federal Trade Commission gefunden.

Nach Angaben der Polizei in Washington schien Nick körperlich völlig gesund zu sein, er wirkte allerdings etwas verstört.

Seit Neujahr verschwunden

Der 20-jährige Nicholas A. Simmons war am 1. Jänner 2014 verschwunden. Warum er von seiner Heimatstadt in das 600 Kilometer entfernte Washington gefahren ist, sei bisher unklar. Simmons hatte seine Kredit- und Bankkarte zu Hause gelassen, ohne dem Foto in der Zeitung wäre er wohl nicht so schnell gefunden worden.

Mutter Michelle Simmons schrieb nach der erfolgreichen Suche auf Facebook: "Mein Baby sieht verloren aus. Ich werde mein ganzes Leben mit ihm verbringen, damit es ihm besser geht".

>> Website: "USA Today"

>> Website: "Democrat and Chronicle"

>> Website: "Die Welt"

(Red.)

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