Winterchaos im US-Süden: Mindestens zwölf Tote

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Seit Mittwoch wütet ein Schneesturm im Süden und Osten der USA. Mindestens zwölf Menschen sind ums Leben gekommen, Hunderttausende saßen im Dunkeln.

Ein heftiger Schneesturm hat im Süden und Osten der USA zahlreichen Menschen das Leben gekostet und massenhaft Stromausfälle verursacht. Medienberichten zufolge kamen seit Beginn des Sturms am Mittwoch mindestens zwölf Menschen durch wetterbedingte Unfälle ums Leben. Fast eine Viertelmillion Menschen waren am Donnerstag von der Stromversorgung abgeschnitten, wie der Sender CNN berichtete.

Behörden und Schulen geschlossen

Auch New York und die US-Hauptstadt Washington hatten sich über Nacht in eine dicke Schneedecke gehüllt. Im Berufsverkehr üblicherweise stark befahrene Straßen und Highways waren in der Früh (Ortszeit) wie leer gefegt. Vom Südstaat Alabama bis in den hohen Nordosten nach Maine fiel in zahlreichen Bezirken der Schulunterricht aus. Behörden in Washington blieben geschlossen, der Busverkehr wurde dort vorübergehend komplett ausgesetzt. Der US-Regierungssitz erlebte den stärksten Schneefall seit vier Jahren. "Es ist eine Sauerei", resümierte ein CNN-Reporter.

Georgia besonders stark betroffen

Auch der sonst wärmeverwöhnte Süden kämpfte mit rekordverdächtigen Schneemassen. Der Gouverneur des besonders stark betroffenen Bundesstaats Georgia, Nathan Deal, war sichtlich um rechtzeitiges Krisenmanagement bemüht. Schulen und Universitäten wurden geschlossen und Menschen aufgerufen, zu Hause zu bleiben. So blieb das ganz große Verkehrschaos aus, das den Südstaat erst vor zwei Wochen getroffen hatte. Autofahrer hatten stundenlang in ihren Fahrzeugen festgesessen, Tausende Schüler mussten in Schulen übernachten.

"Werden Sie nicht unachtsam. Mehr (Schnee) ist auf dem Weg", schrieb der Nationale Wetterdienst für Georgia auf Twitter. Wie bei vergangenen Wetterkapriolen verschlimmerte die teils marode Infrastruktur der USA die Lage deutlich. Schon einige Zentimeter des nassen, schweren Schnees genügten, um Äste oder Bäume auf Strommasten stürzen zu lassen und so ganze Straßenzüge von der Stromversorgung abzukoppeln. Einige Häuser und Betriebe waren seit Tagen ohne Strom. Die Menschen stockten ihre Vorräte auf und kauften Generatoren, um auf mögliche Stromausfälle vorbereitet zu sein.

Notstand wurde ausgerufen

Briefträger des staatlichen Postunternehmens USPS kämpften sich über die zugeschneiten und vereisten Straßen. Wo es sicher sei, versuche die Post alles, um Sendungen rechtzeitig ans Ziel zu bringen, schreib USPS auf Twitter. Lastwagen rutschten von Fahrbahnen oder kippten um.

Seit Beginn der Schneefälle am Mittwoch fielen fast 9000 Flüge aus, wie die Website Flightaware.com, die allerdings keinen Unterschied zwischen wetterbedingten und technischen Ausfällen macht, meldete. An den beiden großen Flughäfen in Washington wurden Start- und Landebahnen zeitweise komplett gesperrt. Auch Züge verspäteten sich.

In einigen Teilen des Landes wurden bis zu 60 Zentimeter Schnee erwartet. Pro Stunde fielen Meteorologen zufolge rund fünf Zentimeter Schnee. Streu- und Räumfahrzeuge konnten kaum mithalten und blieben teilweise selbst im Schnee stecken. Der Sturm sollte am Freitag weiter nach Nordosten in Richtung Boston und New York ziehen, wo mit knapp 40 Zentimetern Schnee gerechnet wurde.

(APA/dpa)

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