Flüchtlingsdrama vor Lampedusa: Prozess-Start gegen Somalier

Särge der Opfer am Flughafen von Lampedusa, zwei Tage nach dem Unglück.
Särge der Opfer am Flughafen von Lampedusa, zwei Tage nach dem Unglück.(c) REUTERS (� Antonio Parrinello / Reuters)
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Am 3. Oktober 2013 sind bei der Flüchtlingstragödie 266 Menschen gestorben. Ab Freitag wird em 34-jährigen Somalier, der dafür mitverantwortlich gemacht wird, der Prozess gemacht.

Vor einem Schwurgericht in der sizilianischen Stadt Agrigent hat am Freitag der Prozess gegen einen 34-jährigen Somalier begonnen, der für die Flüchtlingstragödie vor der Insel Lampedusa am 3. Oktober 2013, bei der mindestens 366 Menschen ums Leben gekommen sind, mitverantwortlich gemacht wird. Der Somalier erklärte sich unschuldig.

Der im Dezember von der Polizei verhaftete Somalier soll Mitglied einer kriminellen Organisation sein, die für die Entführung von mehr als 50 Flüchtlingen zwischen Libyen und dem Sudan verantwortlich ist. Der Mann wurde auf Lampedusa von mehreren Überlebenden wiedererkannt und daraufhin verhaftet. Ihm wird Schlepperei und sexuelle Gewalt zur Last gelegt.

Schlepperei und sexuelle Gewalt

Eine 18-jährige Migrantin aus Eritrea, die bei der Entführung vergewaltigt und gefoltert wurde, hatte unter anderem den Somalier belastet. Laut den Berichten wurden 20 junge Frauen vergewaltigt, nur eine von ihnen überlebte den Schiffbruch vor Lampedusa.

In Agrigent läuft ein weiteres Verfahren gegen einen Tunesier, der ebenfalls für die Flüchtlingstragödie mitverantwortlich gemacht wird. Die Staatsanwaltschaft von Agrigent hat für ihn ein Schnellverfahren gefordert.

(APA)

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