Mount Everest: "Die höchste Müllkippe der Welt"

Der welthöchste Berg Everest soll vor weiterer Vermüllung geschützt werden.
Der welthöchste Berg Everest soll vor weiterer Vermüllung geschützt werden.(c) Reuters (� Laurence Tan / Reuters)
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Unzählige Sauerstoffflaschen, Dosen und Kartuschen - der Mount Everest ist durch frühere Expeditionen stark vermüllt. Laut Gesetz muss ab April jeder Bergsteiger acht Kilogramm Müll ins Tal schleppen.

Weiße Gipfel, atemberaubendes Panorama - der welthöchste Berg der Welt lockt Bergsteiger aus aller Welt an. Diejenigen Sportler, die es auf den Mount Everest in Nepal geschafft haben, hinterließen in der Vergangenheit jedoch kiloweise Müll. Umweltschützer der ganzen Welt kämpfen seit langem dagegen an. Ein neues Gesetz soll nun Abhilfe schaffen.

Bestrafungen drohen

Mit Beginn der neuen Saison sind am Mount Everest einige neue Regeln für Bergsteiger in Kraft getreten. Eine davon soll den Berg vor einer weiteren Vermüllung schützen: Jeder Bergsteiger ist ab April dazu verpflichtet, mindestens acht Kilogramm des persönlichen Abfalls wieder selbst im Talstützpunkt in Nepal abzugeben, sagte Madhusudan Burlakoti vom Tourismusministerium am Montag in Kathmandu. Derzeit sind die Berghänge übersät mit Sauerstofflaschen, Dosen, Zelte und Kartuschen, die von früheren Expeditionen liegen geblieben sind.

Sicherheitsteams bewachen Basis-Camp

Um sicherzugehen, dass der Abfall tatsächlich wieder im Tal landet, werden Mitarbeiter im Basislager die Bergsteiger kontrollieren. Burlakoti ließ jedoch offen, welche Strafen bei Verstößen vorgesehen sind. Die länger bestehende Regelung, die Kaution von umgerechnet 2900 Euro zu verlieren, wenn der Müll nicht mitgebracht wurde, wurde bislang nicht streng umgesetzt. "Wir waren bisher nicht sehr effektiv. Jetzt werden wir Bersteiger, die ihren Müll nicht wiederbringen, bestrafen", sagt Burlakot.

Eine weitere Neuerung gibt es bei der Bewachung des Everest-Basislagers: Künftig sollen dort Soldaten und Polizisten das Camp auf nepalesischer Seite stationiert sein. Die neuen Sicherheitsteams sollen mögliche Auseinandersetzungen schlichten und dafür sorgen, dass die neuen Regeln befolgt werden.

Bisher 4000 Besteigungen

Der Mount Everest im Himalaja ist mit 8848 Metern der höchste Berg der Welt. Das erste Mal wurde er von Edmund Hillary und Tenzing Norgay am 29. Mai 1953 bestiegen. In den vergangenen Jahren hat sich der Berg zu einem beliebten Ziel für Extremsportler und Abenteurer entwickelt, mehr als 4000 Menschen haben den Berg bisher bestiegen.

Aufgrund des kommerziellen Bergtourismus - die Touren werden zunehmend billiger - häufen sich die tödlichen Unfälle. Außerdem nimmt die Verschmutzung des Berges weiter zu - laut "Die Welt" bezeichnen manche den Mount Everest als "die höchste Müllkippe der Welt".

>> Bericht in "Times of India"

>> Bericht in "Die Welt"

(red./dpa)

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