Bei dem Einsturz einer Textilfabik kamen vor einem Jahr 1138 Arbeiter ums Leben. Den Opfern wurden jetzt 460 Euro übergeben.
Ein Jahr nach dem FabrikeinsturzinBangladesch haben am Dienstag Opfer oder deren Angehörige erste Entschädigungen erhalten. Vize-Arbeitsminister Mujibul Haque Chunnu und Gilbert Fossoun Houngbo von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) übergaben Schecks in Höhe von 50.000 Taka - rund 460 Euro. Bei dem Unglück waren am 24. April vergangenen Jahres 1138 Arbeiter ums Leben gekommen.
"Ich freue mich. Ich werde das Geld dafür nutzen, einen Laden aufzumachen", sagte die 22-jährige Jesmin Akhter, die das Unglück überlebte. "In einer Textilfabrik kann ich nicht mehr arbeiten." Akhter erlitt Verletzungen an Rücken und Beinen.
Insgesamt sollen 3000 Textilarbeiter oder Angehörige jeweils 50.000 Taka Entschädigung erhalten. Das Geld stammt aus einem von der ILO verwalteten Fonds, in den westliche Firmen eingezahlt haben oder einzahlen sollen, die in der Fabrik nähen ließen. Bisher sind rund elf der angepeilten 29 Millionen Euro eingezahlt.
Entschädigung wird noch berechnet
Die 50.000 Taka seien eine "Vorauszahlung", sagte Mojtaba Kazazi, Direktor der Rana-Plaza-Entschädigungsverwaltung. Die tatsächliche Entschädigung werde später berechnet - für Opferdes Unfalls nach dem Grad ihrer Verletzung, für Angehörige von toten Arbeitern nach dem Alter, der Summe, die sie noch verdienen hätten können, und der Anzahl der von ihnen Abhängigen. Auch Familien von vermissten Arbeitern sollen demnach Geldbekommen.
Die Rana-Plaza-Fabrik am Rande der Hauptstadt Dhaka war am 24. April vergangenen Jahres eingestürzt, 1138 Textilarbeiter kamen in den Trümmern ums Leben. Zahlreiche westliche Firmen hatten die Billiglöhne genutzt, um in der Fabrik Kleider nähen zu lassen.
(APA/AFP)