Costa Concordia-Unglück: Alle Opfer sind ertrunken

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Laut Aussage eines Carabinieri-Kapitäns, der die Toten identifizieren musste, sind jene 32 Opfer der Costa Concordia-Havarie ertrunken und nicht durch den Zusammenstoß mit dem Felsen ums Leben gekommen.

Im Prozess um die Havarie des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia vor der toskanischen Insel Giglio im Jahr 2012 ist am Dienstag ein Carabinieri-Kapitän als Zeuge befragt worden. Er berichtete über die Todesursachen der 32 Opfer. Niemand sei wegen des Zusammenstoßes des Luxusliners mit den Felsen ums Leben gekommen, alle seien ertrunken, sagte Marco Barone, der die Opfer identifizieren musste.

Video der Leichenfunde zu schockierend

Während die Costa Concordia kenterte, wurden die Passagiere auf der linken Seite des Schiffes aufgerufen, eine Menschenkette zu bilden, um zum rechten Teil zu gelangen. Doch während der Rettungsaktion drang Wasser ein, einige Passagiere gerieten in Panik und kamen ums Leben, sagte Barone. Da sich das Schiff immer mehr neigte, wurden die inneren Gänge der Costa Concordia zu rutschigen Schächten, in denen viele Menschen starben, darunter die fünfjährige Dayana Arlotti, das jüngste Concordia-Opfer, und ihr Vater. Das Gericht beschloss, bei der Anhörung keine Videoaufnahmen der Leichenfunde zu zeigen. Die Bilder seien zu schockierend, hieß es.

Die ersten drei Toten wurden zwischen dem Schiff und den Felsen Giglios gefunden. Dabei handelte es sich um ein französisches Ehepaar und um ein Crewmitglied, berichtete der Zeuge. Viele tot aufgefundene Passagiere trugen Schwimmwesten, was ihnen jedoch nicht das Leben rettete.

Kapitän wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Der Prozess gegen Kapitän Francesco Schettino, der sich unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und des Verlassens seines Schiffes während der nächtlichen Evakuierung verantworten muss, läuft seit September in der toskanischen Stadt Grosseto. Schettino war bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag anwesend.

(APA)

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