Ungarn: Sieben Tote bei Banküberfall

Bei einem brutalen Überfall auf die Erste Bank am Donnerstag in der ungarischen Kleinstadt Mor sind sieben Menschen getötet worden. Eine Frau schwebt noch in Lebensgefahr, von den Tätern fehlt jede Spur.

BUDAPEST (apa). Die Zahl der Opfer des blutigen Banküberfalls von Donnerstag Mittag in der ungarischen Kleinstadt Mor hat sich auf sieben erhöht. Im Budapester Unfallkrankenhaus verstarb ein 30-jähriger Mann, der bei dem Überfall lebensgefährlich verletzt worden war. Nach Information von Chefarzt Istvan Bardos wurde der Mann, der Kopf- und Brustkorbverletzungen davongetragen hatte, mehrmals operiert.

Der Zustand der jungen Frau, die bei dem brutalen Überfall ebenfalls lebensgefährlich verletzt wurde, hat sich leicht stabilisiert, teilte der ärztliche Direktor des Szent-György-Spitals in Szekesfehervar mit. Die Frau hatte Kopf- und Brustkorbverletzungen erlitten. Die 30-Jährige ist die einzige Überlebende des Überfalls auf die Erste-Bank-Filiale in Mor.

Die ungarische Erste Bank teilte mit, daß noch nicht bekannt sei, wie viel Geld die Täter erbeutet hätten. An einem normalen Banktag befinden sich höchstens ein bis zwei Millionen Forint (4.104 bzw. 8.208 Euro) in der Filiale. Einem Kommunique von Donnerstag Abend zufolge sieht es die Bank als ihre Pflicht an, den Angehörigen der auf tragische Weise verstorbenen Opfer beizustehen. 

Die Räuber sind noch immer flüchtig, im Rahmen einer Großfahndung suchen Hunderte Polizeikräfte, unterstützt von Spürhunden und Hubschraubern, nach den Verbrechern.

Im Verdacht stehen zwei polizeibekannte Männer im Alter von 24 und 28 Jahren. Die Täter stürmten die kleine Filiale mit Maschinenpistolen und eröffneten das Feuer, offenbar ohne ein Wort zu sprechen. weiterhin kritisch.

In der Kleinstadt südwestlich von Budapest herrschten nach dem Überfall Bestürzung, Trauer und Empörung. Die Filiale befindet sich in einem Flachbau inmitten eines aus Plattenbauten bestehenden Wohngebiets.

Im Raum steht die Frage, warum die Täter ausgerechnet die relativ kleine Bankfiliale in Mor mit geringer zu erwartender Beute zum Ziel ihres brutalen Überfalls gemacht hatten. Wie viel die Männer erbeuteten, ist vorläufig nicht bekannt. Michael Mauritz, Sprecher der Erste Bank in Österreich, erklärte, in der Filiale seien üblicherweise keine großen Beträge gelagert gewesen.

Grenze zu Österreich verstärkt überwacht

Im Zuge der Großfahndung wurden sämtliche Straßen um Mor abgeriegelt. Später wurden die genauen Überprüfungen bis an die Landesgrenzen ausgeweitet. Bei Grenzübertritten würden, wie es in Budapest hieß, alle Fahrzeuge und Dokumente überprüft. Verstärkt überwacht wurde auch die grüne Grenze. Mehrere tausend Polizisten seien im Einsatz. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde laut Polizei eine Belohnung von zehn Millionen Forint (41.042 Euro) ausgesetzt.

Bei einem der Verdächtigen, dem 28 Jahre alten Szilard H., handelt es sich um einen bereits verurteilten Gewalttäter, der seine Haftstrafe nicht angetreten hat. Deshalb war bereits nach ihm gefahndet worden. H. hatte laut Polizei darüber hinaus während seines Dienstes in der Armee mit zwei Kameraden einen Wachposten überwältigt und war mit dessen Waffe geflüchtet. Der 24-jährige Robert F. war wegen versuchten Mordes seit längerer Zeit gesucht worden. Die beiden Männer sollen auch gemeinsam mehrere Straftaten verübt haben. Vor dem Überfall sollen sie in Mor gesehen worden sein.

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