Unruhen in Dänemark: Schule in Flammen

(c) EPA (Mogens Flindt)
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Brandstifter haben bereits die fünfte Nacht in Folge mehrere Städte verwüstet. Die Polizei schreibt die Vandalenakte jungen Migranten zu. Auslöser könnte der neue Streit um die Mohammed-Karikaturen sein.

In mehreren dänischen Städten haben Unbekannte in der Nacht auf Freitag wieder Autos, Container und diesmal sogar eine Schule in Brand gesteckt. Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei schreibt die Vandalenakte jungen Migranten im Alter zwischen 15 und 25 Jahren zu. Auslöser könnte auch der neue Streit um Mohammed-Karikaturen der Zeitung "Jyllands-Posten" gewesen sein. Mohammed-Karikaturen wieder abgedruckt

Der Karikaturen-Streit ist durch die Festnahme von drei Männern mit islamistischem Hintergrund wieder aufgeflammt. Die Verhafteten hatten die Ermordung des Zeichners Kurt Westergaard geplant, meint der Polizei-Geheimdienst PET. Westergaard hatte 2005 den Propheten Mohammed mit einer Bombe mit brennender Zündschnur im Turban gezeichnet. Dänische Zeitungen haben die umstrittenen Karikaturen in dieser Woche erneut abgedruckt.

"Zweifellos geplant"

Ein Polizeisprecher in Helsingör bezeichnet die nächtlichen Unruhen, bei denen rund zwei Dutzend Autos und Müllcontainer angezündet wurden als "zweifellos geplant". Diese hätten "fast im Minutentakt" stattgefunden.

Hauptgrund für die Krawalle mit Brandstiftungen war aber vermutlich die Zuspitzung genereller Konflikte zwischen jugendlichen Zuwanderer-Gruppen und der Polizei, meint ein Behördensprecher.

»"Das alles wird natürlich nicht einfacher, wenn wieder diese Karikaturen gedruckt werden"«

Khalid Al-Subeihi, Sozialarbeiter

"Die Jugendlichen fühlen sich von der Polizei provoziert", meint Sozialarbeiter Khalid Al-Subeihi. "Das alles wird natürlich nicht einfacher, wenn wieder diese Karikaturen gedruckt werden."

Der Bezirk Norrebo, in dem es schon früher zu Ausschreitungen kam, war von den Vandalenakten besonders stark betroffen, schreibt die "Copenhagen Post". "Schwer zu sagen, was die Motive der Jugendlichen sind", meint Jakob Kristensen, ein Polizist aus dem Bezirk. Er vermutet, dass den Kids einfach langweilig war.

(APA/Red.)

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