Krawalle in Dänemark: "Der ruhigste Tag seit einer Woche"

(c) Reuters (Mogens Flindt/Scanpix)
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Nach neun Tagen sind die Jugend-Krawalle in Dänemark abgeflaut. "Lediglich" 20 gelegte Brände wurden am Montag registriert - am Samstag waren es noch mehr als 300.

Die seit mehr als einer Woche andauernden Ausschreitungen von Jugendlichen in Dänemark sind abgeflaut. Die Polizei verzeichnete am Montag nach neun aufeinanderfolgenden Krawall-Nächten landesweit 20 Brände - am Sonntag waren noch 76 Feuer registriert worden, am Samstag mehr als 300. Der Montag sei "der ruhigste Tag seit einer Woche" gewesen, sagte Polizeikommissar John Hermansen.

Krawalle seit einer Woche

Die Jugendkrawalle waren vor mehr als einer Woche vom Migrantenviertel Nörrebro in der Hauptstadt Kopenhagen ausgegangen. Noch in der Nacht auf Montag wurden 88 einzelne Brände registriert, 29 Jugendliche wurden festgenommen, manche von ihnen waren jünger als 15 Jahre. Justizministerin Lene Espersen stellte Härte gegenüber Unruhestiftern, aber auch künftig mehr Präventionsmaßnahmen in Aussicht.

Vorwurf: Rassismus in der Polizei

Über die Ursachen für die Krawalle herrscht weiter Unklarheit: Als wahrscheinlichster Grund gelten Spannungen zwischen Jugendlichen mit Einwanderer-Hintergrund und der Polizei. Der Polizei wird vorgeworfen, bei Personenkontrollen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Willkür, Gewalt und rassistischen Jargon an den Tag zu legen. Die Vorwürfe werden derzeit intern untersucht.

Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen hatte am Sonntagabend im Fernsehen Stellung genommen und die Jugendlichen aufgefordert, die Gewalt einzustellen. Es sei falsch, immer der Gesellschaft die Schuld für Missstände zu geben, vielmehr trügen die Jugendlichen selbst und ihre Eltern eine Verantwortung.

(Ag./Red.)

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