Tunesien: Polizei und Militär suchen vermisste Österreicher

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Seit 18. Februar fehlt von einem 51-jährigen Halleiner und seiner 44-jährigen Begleiterin jede Spur: Das Paar ist seit 9. Februar mit einem Geländewagen in Tunesien unterwegs. Eine große Suchaktion läuft bereits.

Ein 51-jähriger Halleiner und seine 44-jährige Begleiterin werden in Tunesien vermisst: Das Paar ist seit 9. Februar mit einem Geländewagen in dem nordafrikanischen Land unterwegs. Am 29. Februar hätten sie die Fähre von Tunis nach Genua nehmen sollen. Seit dem Telefonat vom 18. Februar fehlt jede Spur. Das österreichische Außenministerium ist seit Montag mit den Angehörigen in Kontakt. Vermutet werden die beiden Vermissten im Grenzgebiet zwischen südlichem Tunesien und Algerien.

Zuversicht bei den Angehörigen

Die Angehörigen des Paares zeigten sich am Freitag zuversichtlich, dass die beiden wieder heil nach Hause kommen. "Wir wissen, dass von beiden Seiten (Tunesien und Algerien, Anm.) sehr viel geschieht", sagte Walter Antosch, der Bruder des abgängigen Steuerberaters Wolfgang Ebner (51). Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Botschaften sei sehr gut.

Derzeit läuft eine militärische und polizeiliche Suchaktion, die federführend vom Gouverneur der südtunesischen Region geleitet wird, sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Auch die algerischen Behörden seien bemüht, auf ihrer Seite der Grenze zu eruieren, ob die beiden Vermissten die Grenze nach Algerien passiert haben könnten.

Letzter Kontakt am 18. Februar

Bernhard Ebner, Sohn des Vermissten, schilderte die letzten Orte, in denen sich sein Vater und dessen Freundin Andrea Kloiber (43) nachweislich aufgehalten haben. Am 9. Februar seien die beiden mit der Fähre von Genua nach Tunis gefahren, drei Tage später habe sein Vater in Gafsa beim Bankomat Geld behoben. Am 14. Februar war das Paar in Kebili, und am 18. habe er um 15.34 Uhr mit seinem Vater in Tataouine telefoniert. "Seither fehlt jede Spur", so der Sohn.

Bis spätestens 25. Februar wollte sich Wolfgang Ebner erneut melden, drei Tage später verständigten die Angehörigen schließlich Interpol. Da die beiden Halleiner auch nicht wie geplant auf der Fähre zurück nach Genua waren, wurden weitere Maßnahmen gesetzt: Seit Montag dieser Woche läuft eine große Suchaktion. Sämtliche Polizei- und Militärstationen in Tunesien und Algerien seien informiert.

"Das ist kein Neuland für ihn"

Sein Vater sei seit 2000 jedes Jahr in der Wüste gewesen, "das ist kein Neuland für ihn", so der 25-jährige Sohn. Er habe sich sicher nicht leichtsinnig in Gefahr begeben. Melanie Kloiber meinte, ihre Mutter würde nie in ein gefährliches Gebiet fahren. Außerdem habe sie - genauso wie Ebner - ihren Schäferhund mit. Ebner, der mit seinem Vater vor zwei Jahren ebenfalls in Tunesien unterwegs war, schloss nicht aus, das die beiden über die Grenze nach Algerien geraten sind.

Welche Ausrüstung die Urlauber mit sich hatten, weiß niemand genau. Üblicherweise sei sein Bruder aber immer mit sehr gutem Equipment unterwegs, sagte Antosch. Ob sie auch ein Satelliten-Telefon mit hatten, konnte er nicht sagen. Derzeit wird laut Ebner auch geprüft, ob eine Handypeilung möglich ist.

Auf die Frage, wie es ihr persönlich gehe, sagte die 17-jährige Tochter Kloibers: "Natürlich geht es mir nicht besonders, aber ich hoffe, dass sich alles klärt." Auch Bernhard Ebner sagte, er sei "zuversichtlich, dass man sie finden wird".

(APA)

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