amnesty: China ist "Hinrichtungsweltmeister"

(c) EPA (Paul Buck)
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Weltweit geht die Zahl der Hinrichtungen zurück. Am meisten Menschen wurden in China hingerichtet, gefolgt von Iran, Saudi Arabien, Pakistan und den USA.

Die Zahl der Todesstrafen weltweit ist nach einer Statistik der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) rückläufig. Das Gros der Hinrichtungen im Jahr 2007 gehe auf das Konto einer Handvoll Staaten, dabei "gewinne China diese Disziplin auch im Jahr vor den Olympischen Spielen". Das Land sei "Hinrichtungsweltmeister", so amnesty. "Zugleich ist die Todesstrafe auf dem Rückzug", sagte ai-Experte Oliver Hendrich.

Nach ai-Angaben gab es im Vorjahr 1.252 Hinrichtungen in mindestens 24 Ländern. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2006 1.591 in 25 Ländern. Mindestens 3.347 Menschen wurden 2007 in 51 Staaten zum Tode verurteilt. 135 Länder hätten die Todesstrafe per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft, 62 hielten daran fest. Im Vorjahr schafften demnach Albanien, die Cook-Inseln und Ruanda die Todesstrafe komplett ab, Kirgistan für gewöhnliche Straftaten. Damit haben laut ai mittlerweile über zwei Drittel aller Staaten die Todesstrafe zumindest in der Praxis abgeschafft.

90 Prozent der Hinrichtungen in fünf Staaten

Für knapp 90 Prozent aller Hinrichtungen waren 2007 laut ai "wiederum fünf Staaten verantwortlich": In China ließ der Staat mindestens 470 Menschen (2006: 1.010) hinrichten, im Iran 317 (177), in Saudi-Arabien 143 (39), in Pakistan 135 (82) und in den USA 42 (53) Menschen. Hierbei handle es sich um Mindestzahlen.

Offizielle Angaben machen nur wenige Staaten, etwa die USA. In China seien Hinrichtungen weiter Staatsgeheimnis, daher geht ai davon aus, "dass dort tatsächlich mehrere tausend Menschen hingerichtet wurden".

Mantel des Schweigens

"Der Mantel des Schweigens über der Todesstrafe muss gelüftet werden", forderte Hendrich. "Wenn es stimmt, dass Hinrichtungen die Unterstützung der Bevölkerung haben - wie viele Regierungen behaupten - dann hat die Bevölkerung auch das Recht zu erfahren, was und in welchem Umfang in ihrem Namen geschieht." (Ag.)

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