Stärkstes Erdbeben seit Fukushima-Katastrophe erschüttert Tokio

Japans Hauptstadt Tokio.
Japans Hauptstadt Tokio.(c) APA/EPA/KIMIMASA MAYAMA (KIMIMASA MAYAMA)
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Größere Schäden gäbe es nach dem Erdbeben am Montag in Japans Hauptstadt nicht. Aucht Thailand wurde von einem starken Beben erschüttert.

Japans Hauptstadt Tokio ist am Montag vom schwersten Erdbeben seit mehr als drei Jahren erschüttert worden, dabei jedoch von größeren Schäden verschont geblieben. Die US-Erdbebenwarte korrigierte die Stärke der Erschütterungen von 5,8 auf 6,0 nach oben, nach Behördenangaben bestand aber keine Tsunami-Gefahr.

Auch in Thailand ereignete sich ein Erdbeben. Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS in etwa 7,4 Kilometern Tiefe nahe der Stadt Chiang Rai. Einwohner berichteten im Rundfunk von Stromausfällen in der Region. Die Erschütterungen seien sogar in der rund 750 Kilometer entfernten Hauptstadt Bangkok zu spüren gewesen. Über größere Schäden oder Verletzte war zunächst nichts bekannt. Starke Erdbeben sind in Thailand selten.

Kleinere Nachbeben in nächsten Tagen

In Japan zogen sich örtlichen Medien zufolge 17 Menschen beim Stolpern auf dem schwankenden Grund leichte Verletzungen zu. Das Erdbeben riss die Bewohner Tokios um 5.18 Uhr Ortszeit (22.18 Uhr MESZ) aus dem Schlaf und ließ die Gebäude der dicht bebauten Millionenmetropole wackeln. In den Wohnungen gerieten Möbel ins Wanken, einige Züge wurden durch das automatische Verkehrssicherheitssystem vorübergehend angehalten.

Das Epizentrum lag in der Nähe der Insel Izu Oshima südwestlich der Bucht von Tokio, wie Japans Wetterbehörde mitteilte. Seinen Ausgangspunkt hatte das Beben laut der US-Erdbebenwarte in 15 Kilometern Tiefe. Mit kleineren Nachbeben in den nächsten Tagen sei zu rechnen, hieß es.

Schwerstes Erdbeben seit Tsumani 2011

Für Tokio waren es die schwersten Erdstöße seit März 2011, als ein Erdbeben der Stärke 9,0 einen gewaltigen Tsunami auslöste. Damals starben mehr als 18.000 Menschen. Die Flutwelle traf auch das Atomkraftwerk Fukushima. In mehreren Reaktoren kam es darauf zur Kernschmelze. Hunderttausende Menschen mussten wegen des schwersten Atomunglücks seit Tschernobyl 1986 aus dem Katastrophengebiet flüchten. Der Fukushima-Betreiber Tepco teilte nach dem Beben vom Sonntag mit, weder Fukushima noch andere Reaktoren in der betroffenen Gegend seien beschädigt worden.

Japan wird jedes Jahr von mehreren relativ schweren Erdbeben erschüttert, da in der Region mehrere tektonische Platten aufeinander treffen. Aufgrund strikter Sicherheitsvorkehrungen für den Bausektor bleiben Erdstöße, die in anderen Ländern reihenweise Gebäude zum Einsturz bringen würden, aber oftmals ohne markante Folgeschäden.

(APA/AFP)

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