Mehr als zwei Monate nach dem Fährunglück vor Südkorea, bei der mindestens 293 Menschen ums Leben gekommen sind, geht der Schulalltag für die hinterbliebenen 73 Schüler wieder weiter.
Zehn Wochen nach der Fährkatastrophe vor der Südwestküste Südkoreas hat am Mittwoch für mehr als 70 Schüler, die den Untergang der "Sewol" überlebten, der Schulalltag begonnen. Sie seien auf eigenen Wunsch an ihre Schule zurückgekehrt.
Von ihren Mitbürgern wollten sie als normale 18-Jährige behandelt werden, sagte einer der 73 Schüler laut dem Rundfunksender KBS am Mittwoch in einer Rede bei der Rückkehr zur Danwon-Oberschule in der nahe Seoul gelegenen Stadt Ansan. Die Jugendlichen wurden von ihren Eltern begleitet. "Es ist ihre Entscheidung (der Schüler) gewesen, in den Schulalltag zurückzukehren", hieß es in einer Erklärung der Eltern. Fast alle der Schüler waren nach dem Unglück mehr als zwei Monate lang in psychologischer Behandlung.
Fähre war extrem überladen
Beim Untergang der "Sewol" am 16. April waren mindestens 293 Menschen ums Leben gekommen. Es gelten noch immer elf der ursprünglich 476 Insassen als vermisst. Unter den Fahrgästen befanden sich 325 Jugendliche aus Ansan auf einem Schulausflug.
Der Kapitän und 14 andere Crewmitglieder stehen wegen des Vorwurfs vor Gericht, die Insassen im Stich gelassen zu haben. Auch der Chef der "Sewol"-Reederei und andere Manager müssen sich vor Gericht unter anderem wegen des Vorwurfs der Fahrlässigkeit verantworten. Die Fähre war den Ermittlern zufolge am Unglückstag extrem überladen.
(APA/AFP)