Nigeria: Ärzte flüchten aus Angst vor Ebola-Virus

KENYA EBOLA ALERT
KENYA EBOLA ALERTAPA/EPA/DANIEL IRUNGU
  • Drucken

Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas breitet sich der Ebola-Virus aus. Die Krankenhäuser beklagen einen Personalnotstand.

In Nigeria flüchten immer mehr Ärzte und Pfleger aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Ebola-Virus aus den Krankenhäusern. Betroffen sei vor allem das Yaba Mainland Hospital in Lagos, wo mehrere Infizierte auf Isolierstationen lägen, berichtete die Zeitung "Punch" am Samstag. Viele Mediziner hätten auf Druck ihrer Familien die Klinik verlassen. Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas wurden bisher elf Ebola-Fälle bestätigt. Erst am Freitag war bekannt geworden, dass eine weitere Infizierte an den Folgen der Krankheit gestorben ist. Die Tote war eine junge Krankenschwester. Sie hatte Kontakt mit einem Berater der liberianischen Regierung, der im Juli in die Millionenmetropole Lagos gereist und dort am Flughafen zusammengebrochen war. Insgesamt gibt es damit in Nigeria bereits vier Ebola-Opfer.

Personal arbeitet rund um die Uhr

Hinzu kommt ein Ärztestreik, der schon länger als sieben Wochen dauert. Das wenige noch verbliebene Krankenhauspersonal arbeite derzeit rund um die Uhr, um zu versuchen, den Patienten das Leben zu retten, hieß es. "Jeder scheint große Angst vor Ebola zu haben, und niemand will helfen, was eine große Herausforderung darstellt", sagte der örtliche Gesundheitskommissar Jide Idris. "Am schlimmsten ist es auf der Quarantänestation, viele sind einfach weggelaufen, nachdem der Tod der Krankenschwester bekannt geworden ist."

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Elfenbeinküste hatte am 22. August ihre Landesgrenzen nach Guinea und Liberia geschlossen.
Außenpolitik

Ebola: Pfleger in Liberia streiken für mehr Schutz

In Liberias größtem Krankenhaus sind Krankenhauspfleger in einen Streit getreten. Sie fordern mehr Lohn und besseren Schutz gegen das Ebola-Virus.
Senior Matron Breda Athan demonstrates putting on the protective suit which would be used if it becomes necessary to treat patients suffering from Ebola, at The Royal Free Hospital in London
Weltjournal

Ebola-Verdacht in Schweden

In Schweden wurde ein Reisender aus der Risiko-Region unter Quarantäne gestellt. Die Behörden wollen Panikmache vermeiden.
Weltjournal

Suche nach Ebola-Impfstoff

Europäische und amerikanische Wissenschaftler erzielten erste Erfolge im Kampf gegen die Eindämmung der Krankheit.
Residents of West Point neighbourhood, which has been quarantined following an outbreak of Ebola, receive food rations from the United Nations World Food Programme in Monrovia
Weltjournal

Ebola: Quarantäne in Slum in Liberia aufgehoben

75.000 Einwohner waren zehn Tage isoliert. Die Quarantäne hatte zu heftigen Protesten geführt. "Es war wie die Hölle", beschreibt ein Bewohner.
United Nations World Food Programm in Monrovia
Weltjournal

Ärzte ohne Grenzen: UNO soll Ebola-Einsatz leiten

Im Kampf gegen die Seuche in Westafrika soll der Sicherheitsrat der Vereinigten Nationen eingeschaltet werden. Nur so könne die Epidemie unter Kontrolle gebracht werden, so die Hilfsorganisation.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.