Der Mann konnte aufgrund eines Zahn-Abgleichs als jener erkannt werden, nach dem man seit Wochen international fahndete. Er wurde mit einem Kopfschuss getötet.
Der Leichenfund im Bodensee ist geklärt. Eine Obduktion in München hat ergeben, dass es sich bei dem vergangenen Donnerstag gefundenen Toten um jenen Mann handelt, der im Verdacht steht, im April einen Banker in Liechtenstein erschossen zu haben.
Wie die bayerische Polizei Montagnachmittag mitteilte, konnte der Mann aufgrund eines Zahn-Abgleichs sowie vorgefundener Gegenstände (Schmuck, Schuhe) als jener 59-Jährige erkannt werden, nach dem seit Wochen international gefahndet worden war. Die liechtensteinische Polizei bestätigte am Montagabend bestätigt, dass es sich bei der im Bodensee gefundenen Leiche um den seit Monaten gesuchten Jürgen Hermann handelt. Zu Tode gekommen war der mutmaßliche Bankiersmörder durch einen Kopfschuss.
Die Leiche dürfte sich schon seit Monaten im Wasser befunden haben. Gesicherte Aussagen zum genauen Todeszeitpunkt sowie zum Tatort seien derzeit nicht möglich, erklärte die Polizei.
Ein Fischer hatte die österreichische Seepolizei am Donnerstagvormittag auf die im deutschen Teil des Bodensee treibende Leiche aufmerksam gemacht. Schon nach der Bergung war vermutet worden, dass es sich um den mutmaßlichen Mörder handelt. Die daraufhin eingeleitete Untersuchung durch das rechtsmedizinische Institut der Ludwig Maximilians-Universität München brachte nun Gewissheit.
Bei dem Mord handelte es sich um einen der aufsehenerregendsten Fälle der Liechtensteiner Kriminalgeschichte. Jürgen Frick, Chef der Bank Frick, war im April in der Garage seines Bankhauses in Balzers mit drei Schüssen ermordet worden. Als Täter verdächtigt wurde Jürgen Hermann, der früher selbst als Fondsmanager gearbeitet hatte. Er machte die Bank Frick für den Ruin seiner Investmentfirma mitverantwortlich.
Die Spur des mutmaßlichen Täters endete am Rhein im Gebiet von Ruggell. Man fand unter anderem einen Pass mit handschriftlichen Notizen, die als Abschiedsbrief und Geständnis gewertet wurden. Zudem wurde Hermanns Jacke entdeckt, an der Schmauchspuren gefunden wurden, was als weiteres Indiz für einen Selbstmord diente. Eine wochenlange Suche nach dem Mann vor allem im Bodensee war erfolglos geblieben.
(APA)