Ebola: USA erhöhen Anzahl möglicher Kontaktpersonen auf 100

apa
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US-Behörden haben die Zahl der möglichen Kontaktpersonen von 80 auf 100 erhöht. Vier enge Familienmitglieder des mit Ebola infizierten Liberianers wurden unter Quarantäne gestellt.

Nach der ersten Ebola-Diagnose in den USA haben die Behörden rund hundert weitere potenzielle Virusträger unter Beobachtung gestellt. Der Chef der Gesundheitsbehörde CDC, Tom Frieden, sagte am Donnerstag, dass bei diesen Menschen bisher keine Symptome für eine Erkrankung aufgetreten seien.

Das Virus war Ende September bei einem Liberianer in Dallas festgestellt worden, der sich in seinem Heimatland infiziert hatte. Erst bei seinem Familienbesuch in Texas brach die Krankheit aus. US-Medien zufolge hatte er vor der Diagnose mit mehr als einem Dutzend Leuten Kontakt. Die Gesundheitsbehörden beobachten nun auch jene Menschen, mit denen diese Kontaktpersonen in Verbindung gestanden haben. Auch flüchtige Begegnungen des Liberianers werden auf das Virus überprüft.

Bis zu 100 Personen werden getestet

Frieden sagte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass die Seuchenexperten des CDC mit "den meisten" der hundert Kontaktpersonen gesprochen hätten. In 14 Fällen seien Tests auf den Erreger negativ ausgefallen.

Vier enge Familienmitglieder des Patienten wurden in ihrer Wohnung unter Quarantäne gestellt, in der auch der an Ebola erkrankte Liberianer übernachtet hatte. Sie dürfen das Apartment bis zum 19. Oktober nicht verlassen und keinen Besuch empfangen. Grund hierfür ist die lange Inkubationszeit: Nach einer Ebola-Infektion können bis zu drei Wochen vergehen, ehe die Krankheit mit Symptomen wie Fieber und Übelkeit offen ausbricht.

Weitere Fälle aufgetaucht

In Liberia ist zudem ein weiterer Amerikaner an Ebola erkrankt. Dabei handelt es sich um einen freiberuflichen Kameramann des Fernsehsenders NBC News. Er wird in die USA zur weiteren Behandlung gebracht. Die übrigen NBC-Mitarbeiter werden ebenfalls zurückgeflogen und für die nächsten drei Wochen unter Quarantäne gestellt.

Auch in Frankfurt wird derzeit ein Mann wegen Ebola behandelt. Nähere Details zur Person und den Umständen will die Frankfurter Uniklinik erst im Laufe des heutigen Freitags bekannt geben.

(APA/AFP)

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