Lampedusa: Wieder 450 Flüchtlinge gerettet

(c) Die Presse (Regina Pöll)
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Die Immigranten wurden etwa 50 Seemeilen vor der süditalienischen Insel an Bord von drei Booten aufgegriffen. An Bord eines einzigen Fischerbootes befanden sich 300 Menschen.

Die Flüchtlingswelle von Afrika in Richtung Lampedusa reißt nicht ab. Die italienische Küstenwache hat am Montag 450 Menschen gerettet, die sich an Bord von drei Booten befanden. Sie wurden 50 Seemeilen südlich von Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien gesichtet. An Bord eines einzigen Fischerbootes befanden sich 300 Menschen. Ein Migrant hatte die Küstenwache per Satellitentelefon um Hilfe gebeten.

Die Insel zwischen Sizilien und Tunesien ist für viele Menschen, die aus Nordafrika illegal nach Europa wollen, das erste Ziel. Der Seeweg nach Lampedusa ist von Tunesien aus nur halb so weit wie der von Sizilien. Die Immigranten nützen das schöne Wetter und die hohen Temperaturen aus, um nach Lampedusa zu gelangen. Seit Jahren ist die Insel ein Hauptzugang für den EU-Raum.

Zahl der ankommenden Flüchtlinge verdoppelt

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach gefährlichen Seefahrten Italiens Küsten erreichen, hat sich in den vergangenen sechs Monaten verdoppelt. Im ersten Halbjahr 2008 landeten rund 7000 Menschen im Süden des Landes.

"Seit Februar hat die Zahl der Flüchtlinge stark zugenommen. Es handelt sich mehrheitlich um Menschen, die um Asyl ansuchen, weil sie aus Kriegsgebieten flüchten. Viele von ihnen kommen aus Somalia, dem Sudan und Äthiopien", sagte Mario Morcone vom italienischen Innenministerium vergangene Woche.

Im Vorjahr haben nach Angaben des UNHCR 12.201 Flüchtlinge die Insel Lampedusa erreicht. 2006 waren es 18.096. Auf Lampedusa landen 60 Prozent aller Immigranten, die über das Meer Italien erreichen. Allein am vergangenen Dienstag haben mehr als 650 Flüchtlinge das Eiland erreicht.

(APA/Red.)

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