Touristen-Insel Rhodos von Erdbeben getroffen: Eine Tote

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Symbolbild(c) AP (Phil Ipparis)
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Eine 56-Jährige stürzte in Panik über eine Treppe, die Enkelin auf ihrem Arm blieb unverletzt. In der ganzen östlichen Ägäis war das Erdbeben der Stärke 6,3 zu spüren.

Ein starkes Seebeben hat am Dienstagmorgen die griechische Urlauberinsel Rhodos erschüttert. Dabei starb eine Frau, als sie aus ihrem Haus flüchten wollte. Die 56-Jährige ist in ihrem Haus im Dorf Archangelos die Treppen heruntergestürzt. Griechischen Fernsehberichten zufolge hielt sie zum Zeitpunkt des Unglücks ihre zweijährige Enkelin in den Armen. Das Mädchen sei aber unverletzt geblieben. Weitere fünf Menschen wurden bei ähnlichen Unfällen leicht verletzt. Ansonsten gab es nach Angaben der Feuerwehr keine nennenswerte Schäden. Ausläufer des Bebens waren auch entlang der türkischen Ägäisküste und bis nach Kreta zu spüren.

Das Beben der Stärke 6,3 auf der Richterskala ereignete sich am Morgen um 6.26 Uhr (5.26 Uhr MESZ). Sein Epizentrum lag etwa 450 Kilometer südöstlich von Athen vor der Südküste von Rhodos in einer Tiefe von 60 Kilometern unter dem Meeresboden.

Ein Hotel in dem Dorf Neochori musste evakuiert werden, weil nach dem Beben Risse an Wänden entdeckt wurden. Die Behörden gaben schnell nach dem Erdstoß Entwarnung. "Ich glaube nicht, dass es noch Nachbeben geben wird", sagte der Vize-Bürgermeister der Stadt Rhodos, Yiannis Yiannakidis. "Die Menschen gehen schon wieder normal zur Arbeit", fügte er hinzu.

Griechenland: Zwischen Beben und Touristen

Unter dem Meeresboden südlich der Ägäis verläuft ein tiefer Graben. Dort stoßen die afrikanische und die europäische Platte aufeinander. Dabei entstehen jährlich hunderte Erdbeben. Das war das dritte starke Beben, das seit Juni Teile Griechenlands erschütterte. Am 8. und 12. Juni hatte es zwei Erdbeben der Stärke 6,5 und 5,5 auf der Halbinsel Peloponnes und der Insel Kreta gegeben. Auf dem Peloponnes kamen am 8. Juni zwei Menschen ums Leben. 216 Menschen wurden verletzt. Mehr als 1.800 Häuser stürzten ein oder wurden schwer beschädigt.

Einen Schreck dürften sich auch zahlreiche österreichische Touristen geholt haben: Allein beim einem der größten Reiseveranstalter, TUI Österreich, haben rund 3.000 Gäste ihren Urlaub in der Region gebucht, 500 weitere sind es beim österreichischen Verkehrsbüro. Verletzt wurde nach Angaben der Veranstalter niemand, auch von den Urlaubshotels wurden keine Schäden gemeldet."Insgesamt besuchen etwa 70.000 Österreicher pro Jahr die Insel", erklärte ein Sprecher des Außenamtes in Wien.

(Ag./Red.)

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