Stichwort: Die "al-Qaida im Islamischen Maghreb"

Der Ableger des Terrornetzwerks in Nordafrika will islamische Gesellschaften errichten.

Die Terrororganisation "al-Qaida im Islamischen Maghreb" (AQMI), die sich bis vor zwei Jahren Salafistengruppe für Predigt und Kampf (GSPC) genannt hatte, zielt auf eine Destabilisierung moderater arabischer Regierung im Norden Afrikas ab. Ursprünglich war die Gruppe nur in Algerien tätig und kämpfte in den 90er Jahren in einem Bürgerkrieg gegen die algerische Regierung. Die GSPC strebte die gewaltsame Schaffung einer fundamentalistisch-islamischen Staats-und Gesellschaftsordnung in Algerien an.

Die neuere Gesamtstrategie sieht eine Ausweitung von Operationen auf den ganzen Maghreb vor - also Tunesien, Algerien und Marokko, aber teilweise auch Libyen und Mauretanien. Die Mitglieder des al-Qaida-Zweiges verüben regelmäßig Bombenanschläge auf Polizisten oder westliche Ausländer in Nordafrika. 2003 wurden 32 europäische Sahara-Urlauber in Algerien entführt, darunter auch zehn Österreicher. Zu der Entführung hatte sich der damalige Emir der GSPC Gruppe, Abderazak al-Para, bekannt.

Im Mai jenes Jahres wurde eine erste Gruppe von 17 Geiseln unbeschadet von der algerischen Armee befreit. Weitere 14 verschleppte Urlauber wurden nach sechsmonatiger Geiselhaft in Mali freigelassen und kehrten am 20. August 2003 nach Hause zurück. Die deutsche Geisel Michaela Spitzer starb während der Geiselnahme an einem Hitzschlag. Für die Befreiung der Sahara-Geiseln soll damals ein Lösegeld von fünf Millionen Euro gezahlt worden sein.

Im Jänner 2008 wurde die Wüstenralley Dakar erstmals abgesagt. Grund war eine an die mauretanischen Behörden gerichtete Drohung der al-Qaida im Islamischer Maghreb. Sechs Etappen der Rallye sollte in Mauretanien zurückgelegt werden. Im Sommer dieses Jahres bekannte sich die Terrororganisation zu mehreren blutigen Anschlägen in Algerien.

(APA)

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