Wegwerf-Kopftuch für muslimische Mitarbeiterinnen

(c) Nortura BA / www.nortura.no
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Ein norwegischer Lebensmittelkonzern stellt für seine muslimischen Mitarbeiterinnen Einweg-Kopftücher bereit. Gesetzliche Hygiene-Vorschriften und religiöse Traditionen lassen sich damit verbinden.

Die norwegische Lebensmittelfirma Nortura hat für ihre muslimischen Mitarbeiterinnen hygienische Wegwerf-Kopftücher eingeführt. Diese können die vorgeschriebenen Haarnetze ablösen und ermöglichen den Frauen, sowohl hygienische Vorschriften einzuhalten als auch religiöse Bräuche auszuleben. Dies erklärte Nina Sundquist (Foto), Konzerndirektorin von Nortura, am Donnerstag gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Die Arbeitsbedingungen müssten der Vielfalt der Angestellten entsprechen, fügte sie hinzu. Die Kopfbedeckungen stehen den Mitarbeiterinnen ab sofort zur Verfügung.

Multikulturelle Landwirte-Genossenschaft

Das Unternehmen, das als Genossenschaft organisiert ist und damit mehr als 30.000 Landwirten gehört, beschäftigt etwa 7000 Menschen aus 70 verschiedenen Nationen. Etwa ein Fünftel der Angestellten sind Muslime. Die Hygiene-Vorschriften in der Lebensmittel-Branche sehen vor, dass die Haare der Mitarbeiter durch Kopfbedeckungen verhüllt sein müssen. Der Generalsekretär des islamischen Rates in Norwegen, Shoaib Sultan, ist über die Neuerung erfreut und hat die Wegwerf-Kopftücher auch aus religiöser Sicht zugelassen.

Geliefert werden die Einmal-Hijabs aus dem benachbarten Schweden. Dort waren sie bislang in Krankenhäusern eingesetzt worden. "Wir sind auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und das Kopftuch soll kein Hindernis für die Menschen sein, bei uns zu arbeiten", sagte Sundquist.

(Ag./Red.)

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