"Nazi-Klasse" schockiert Deutschland

Die Schüler verwendeten auch Slogans der rechtsextremen NPD
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Hitlergruß, Holocaust-Witze und ausländerfeindliche Parolen in Sachsen-Anhalt - und weder Eltern noch Lehrer wollen etwas bemerkt haben.

Sie sind 15 Jahre alt, besuchen die 9a-Klasse des Gymnasiums Landsberg (Sachsen-Anhalt, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen bayrischen Ort, wo Adolf Hitler in den 20er-Jahren inhaftiert war) – und grüßen einander mit dem Hitlergruß: Die von der „Bild“-Zeitung aufgedeckten Umtriebe schockieren Deutschland.

Die 29 Schüler aus der 15.000-Einwohner-Stadt tauschten über den Chat-Dienst WhatsApp offenbar rechtsextremes Gedankengut und ausländerfeindliche Parolen aus – und Witze über den Holocaust. Zwei Buben der Klasse posierten zudem mit Hitler-Bärtchen. Einige ihrer Slogans übernahmen die Jugendlichen auch von der rechtsextremen NPD.

Eltern und Lehrer haben von den einschlägigen Aktivitäten der Schüler angeblich nichts mitbekommen. Dafür war die Sache für den britischen Boulevard ein gefundenes Fressen: „Eine Schule für Nazis“ titelte die „Mail Online“.

"Das ist kein Kavaliersdelikt"

Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd hat mittlerweile laut der Online-Ausgabe des Magazins "Focus" Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Nun gelte es zu prüfen, inwieweit die Handlungen auch strafrechtlich relevant seien, sagte eine Sprecherin der Behörde.

Nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks hat sich einer der Schüler mittlerweile in der Sache zu Wort gemeldet: Er habe das Zeigen des Hitlergrußes zugegeben und von einer "Dummheit" gesprochen. Torsten Klieme, der Schuldirektor, fordert gegenüber dem MDR eine lückenlose Aufklärung: "Das ist kein Spaß, das ist kein Kavaliersdelikt".

(Red.)

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