Unwetter: Roms Bürgermeister rief höchste Warnstufe aus

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Angesichts der starken Unwetter rief Bürgermeister von Rom Ignazio Marino Mittwochabend die höchste Warnstufe aus. In Norditalien starb ein Mensch infolge heftiger Überschwemmungen.

Sintflutartige Niederschläge haben Rom am Donnerstag in der Früh lahmgelegt. Nach stundenlangen Gewittern kam es zu erheblichen Verkehrsproblemen. Einige U-Bahn-Stationen wurden wegen Überschwemmungen geschlossen. Gehsteige standen teilweise mehrere Zentimeter hoch unter Wasser. Die Behörden ordneten die Schließung der Schulen an.

Der Bürgermeister von Rom Ignazio Marino rief bereits Mittwochabend die höchste Warnstufe aus und riet den Bürgern, ihre Häuser am Donnerstag nur in dringenden Fällen zu verlassen. In der Nacht hatten heftige Stürme und Regenfälle die römische Provinz erreicht. Befürchtet werden umstürzende Bäume und herabfallende Mauerteile. Am Donnerstag wurden deshalb die Touristenattraktionen Kolloseum und das Forum Romanum sowie Schulen geschlossen.

Überschwemmungen in Friaul

Heftige Niederschläge belasteten auch die Region Friaul Julisch Venetien, wo Flüsse über die Ufer getreten sind. Mehrere Straßen waren durch Überschwemmungen und Erdrutsche blockiert, berichteten italienische Medien.

Nach einem Blitzschlag musste eine in Ancona gestartete Maschine der Alitalia am Mittwochabend auf dem Flughafen Rom Fiumicino notlanden. Die 51 Passagiere der ATR 42 konnten unversehrt aussteigen. Am Mittwochnachmittag wurden die Flugverbindungen der Fluggesellschaft Darwin Airline zwischen Rom und Bozen ausgesetzt. Circa 100 Passagiere, die in Bozen in Richtung Rom abfliegen wollten, wurden per Bus nach Verona gebracht und flogen von dort in die italienische Hauptstadt.

Schwere Schäden in Ligurien und Toskana

Schwere Unwetter hatten bereits am Mittwoch Schäden in Ligurien und in der Toskana angerichtet. In der Toskana traten nach heftigen Regenfällen mehrere Flüsse über die Ufer, Dutzende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. In der Küstenstadt Massa Carrara im Grenzbereich der beiden Regionen stand das Wasser meterhoch, nachdem der Fluss Carrione über die Ufer getreten und Deiche gebrochen waren. Ein Stadtviertel im westlichen Teil von Marina di Carrara, in dem 5.000 Person lebten, wurde überschwemmt. Einen Arbeiter, der in einer Fabrik eingeschlossen war, konnten die Einsatzkräfte retten. Zahlreiche Schulen blieben geschlossen.

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Die Bevölkerung war zuvor alarmiert und aufgefordert worden, auf das Autofahren zu verzichten. In drei Stunden waren so starke Niederschläge niedergegangen wie sonst in einem gesamten Herbstmonat, berichtete der Zivilschutz. Starke Regenfälle wurden auch aus Ligurien gemeldet. In der Hafenstadt Genua, die im Oktober von heftigen Unwettern heimgesucht worden war, machte vor allem der starke Wind den Menschen zu schaffen.

Milde Temperaturen Grund für Unwetter

Meteorologen erklärten, die heftigen Niederschläge seien eine Folge der ungewöhnlich hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen. Mit weiteren Niederschlägen sei bis Sonntag zu rechnen, so die Wetterexperten.

Bei den letzten schweren Unwettern Mitte Oktober waren in Italien mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Schäden gingen in die Millionen. Das Land wird immer wieder von heftigen Unwettern heimgesucht. Kleine Flüsse verwandeln sich dabei in relativ kurzer Zeit in reißende Ströme und werden oft zur tödlichen Falle.

(APA/dpa/Red.)

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