Mexiko: Erster getöteter Student identifiziert

Protesters hold up a banner with pictures of missing students from the Ayotzinapa Teacher Training College, during a march supporting them in Mexico City
Protesters hold up a banner with pictures of missing students from the Ayotzinapa Teacher Training College, during a march supporting them in Mexico CityReuters
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Ein DNA-Test in Österreich konnte die Überreste von einem der 43 Studenten identifizieren, die vermutlich von der Mafia ermordert wurden.

Die sterblichen Überreste eines der 43 angehenden Lehrer, die in Mexiko vor zehn Wochen verschwanden und vermutlich alle von der Drogenmafia umgebracht wurden, sind identifiziert worden. So hießt es am Samstag (Ortszeit) aus Kreisen der Ermittlungen in Mexiko. Das Ergebnis basiert auf dem Ergebnis von DNA-Tests in Österreich. Die Studenten waren Ende September im Teilstaat Guerrero im Südwesten von Mexiko verschwunden. Sie wurden von korrupten Polizisten den Drogenkriminellen der Organisation "Guerreros Unidos" übergeben. Diese haben, wie Bandenmitglieder eingestanden haben, die 43 mutmaßlich getötet und verbrannt. Später fand man ein Massengrab auf einer Müllhalde und beauftragte Experten in Argentinien und Österreich mit Tests. So wurden menschliche Überreste auch an die Gerichtsmedizin der medizinischen Universität Innsbruck geschickt.

"Überreste gehören zu einem der Studenten", hießt es von offizieller Seite nun. Wegen der Tat wurden Dutzende Polizisten und auch der Bürgermeister der Stadt Iguala festgenommen, in der die Studenten demonstriert hatten. Der Bürgermeister selbst und seine Frau sollen für die Tat verantwortlich sein. Sie wollten damit offenbar eine geplante Protestaktion am nächsten Tag verhindern.

In Mexiko wurden seit 2007 etwa 100.000 Menschen von Drogenbanden getötet. Die Verschleppung und Ermordung der Studenten hat landesweit zu Protesten geführt und die Regierung von Präsident Enrique Pena Nieto in eine Krise gestürzt. Dieser kündigte mittlerweile einen radikalen Umbau der Sicherheitsstrukturen in dem Land an.

(APA)

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