Die Maschine der Air Asia war auf dem Weg nach Singapur, als der Pilot um eine Routenänderung bat. An Bord waren 162 Menschen. Die Suche läuft auf Hochtouren.
Eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft Air Asia mit 162 Menschen an Bord ist am Sonntagmorgen auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur verschollen. Die Such- und Rettungsbehörde in Indonesien befürchtet, dass das Flugzeug abgestürzt ist. Das Wrack werde 145 Kilometer vor der Insel Belitung vermutet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Antara unter Berufung auf den Sprecher der Behörde Basarnas. Suchmannschaften seien auf dem Weg.
Der Flug QZ8501 war Sonntag früh vom Radar verschwunden. "Die Besatzung bat um eine Routenänderung wegen schlechten Wetters, bevor der Kontakt zur indonesischen Flugkontrolle verloren ging", teilte die Airline mit. An Bord sollen sich neben 157 Indonesiern, eine Person aus Singapur, eine aus Malaysia und drei Südkoreaner befunden haben.
Der Pilot hatte nach Angaben der Airline 6100 Flugstunden Erfahrung. Die Maschine wurde von "Indonesia Air Asia" betrieben, die zu 49 Prozent der Muttergesellschaft Air Asia aus Malaysia gehört, und soll erst am 16. November gewartet worden sein.
Angehörige sollen "zum Informationsschalter gehen"
Am Flughafen von Singapur stand Flug QZ8501 am Morgen auf der Anzeigetafel nur der Hinweis: "zum Informationsschalter gehen". Angehörige, die auf Flugpassagiere warteten, wurden in einen abgeschirmten Raum geführt.
Das Flugzeug war nach Angaben von Air Asia um 05.35 Uhr Ortszeit (23.35 Uhr MEZ) in Surabaya gestartet. Laut indonesischem Transportministerium flog die Maschine in knapp 9700 Metern Höhe, als der Pilot bat, aufsteigen zu dürfen, um Wolken zu umfliegen. Die Zeitangaben variierten: Air Asia sagte, der Kontakt sei um 07.24 Uhr abgebrochen, das Verkehrsministerium gab an, die Maschine sei um 06.16 Uhr zuletzt auf dem Radar gesehen worden und habe sich nahe der indonesischen Insel Belitung zwischen Sumatra und Borneo befunden.
Air Asia ist eine der größten Billigfluglinien der Welt. Sie hat ihren Hauptsitz in Malaysia. Sie hat in ihrem Heimatmarkt nach eigenen Angaben fast 50 Prozent Marktanteil. Air Asia fliegt mit mehr als 150 Maschinen vor allem Ziele in Asien an. Seit dem kommerziellen Start 2001 hat es keine größeren Zwischenfälle oder Unglücke gegeben. "Danke für alles Mitgefühl und für die Gebete, wir müssen stark bleiben", twitterte Gründer Tony Fernandes.
Die malaysische Luftfahrtindustrie wurde in diesem Jahr bereits von zwei Katastrophen erschüttert. Im März verschwand auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord. Im Juli wurden beim Abschuss eines Flugzeugs derselben Fluggesellschaft über der Ukraine alle 298 Insassen getötet.
Air Asia
Das Unternehmen wurde in Malaysia gegründet und hat seit 2001 nach eigenen Angaben 217 Millionen Passagiere befördert. Air Asia hat 2013 (nach Angaben im Jahresbericht):
- 42,6 Millionen Passagiere befördert,
- 83 Destinationen in 17 Ländern angeflogen
- 158 Flugzeuge, alles Airbus A320
- war nach Flotte und Passagieren die fünftgrößte Airline in Asien.
Sie beförderte im 3. Quartal 2014 rund 5,3 Millionen Passagiere und wurde von der Unternehmensberatung Skytrax 2014 zum wiederholten Mal als weltbeste Billigairline ausgezeichnet.
(APA/dpa/Reuters/AFP)