Alaska: Vulkanausbruch gefährdet Ölterminal

Alasca Volcano
Alasca Volcano(c) AP (Heather Bleick)
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Asche 15.000 Meter hoch geschleudert – Gefahr droht auch dem Luftverkehr.

ANCHORAGE/OTTAWA (bra). Nach mehrwöchigem Grollen war es in der Nacht auf Montag so weit: Der Vulkan Mount Redoubt in Alaska brach aus und spie eine Aschewolke in fast 15.000 Meter Höhe aus, berichtet das Vulkan-Observatorium von Alaska in Anchorage. In vier Gemeinden an der nahen „Cook Inlet“-Bucht regnet es Asche. Die Fluggesellschaft „Alaska Airlines“ sagte mehrere Flüge vom und zum internationalen Flughafen von Anchorage ab.

Die erste Eruption war Sonntag, gegen 22.38 Uhr (7.38 Uhr MEZ Montag), gefolgt von drei großen Ausbrüchen. Seit Wochen sind aus der Flanke des Bergs Rauch- und Dampfwolken aufgestiegen, es hat mehrere Beben gegeben. Der 3100 Meter hohe gletscherbedeckte Berg liegt 160 km südwestlich von Anchorage am Ende der Aleuten im Norden des Cook Inlet. Mit rund 400.000 Menschen ist die Region um das Gewässer mit der Stadt Anchorage das am stärksten besiedelte Gebiet des Staates, wo nur 700.000 Menschen leben. Anchorage war vorerst nicht betroffen.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das Ölterminal von Drift River, 30 km vom Vulkan entfernt, mit einem Fassungsvermögen von zwei Millionen Barrel Öl (etwa 300 Millionen Liter). In der Bucht sind auch viele Ölplattformen. Als der Vulkan zuletzt, 1989, ausbrach, bedrohten Lava- und Schlammmassen das Terminal. Geologen warnten die Betreiber des Terminals, dass Schlamm und Fluten vom schmelzenden Gletscher auf die Verladestation, die von Deichen geschützt ist, zukommen könnten.

Beinahe-Unglück in der Luft

Der Ausbruch 1989 hätte fast zu einer Katastrophe geführt: Eine Boeing 747 der KLM mit 231 Passagieren geriet beim Anflug auf Anchorage in die Aschewolke, die Triebwerke fielen aus. Erst nachdem der Jet fast 3000 Meter abgesackt war und die Wolke verlassen hatte, sprangen die Triebwerke an.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2009)

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