Flughafen Frankfurt: "Offenes Tor für Terroristen"

Sicherheitslücke am Flughafen Frankfurt aufgedeckt
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Ein Reporter konnte innerhalb von zehn Minuten unbehelligt von einer öffentlichen Straße bis zum Flugvorfeld vordringen. Der Flughafen dementiert Sicherheitslücken.

Am Flughafen von Frankfurt am Main gibt es einem Medienbericht zufolge erhebliche Sicherheitslücken: Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, gelang es einem ihrer Reporter, innerhalb von zehn Minuten unbehelligt von einer öffentlichen Straße bis zum Flugvorfeld des größtem Flughafen Deutschlands vorzudringen.

Auf dem Weg habe er keine Hilfsmittel verwendet außer einer gelben Warnweste, die er über seiner normalen Kleidung trug. Niemand habe den Versuch gemacht, den Journalisten aufzuhalten oder zu kontrollieren. Die Zeitung nennt den Flughafen deshalb ein "offenes Tor für Terroristen".

Der Reporter habe an einem Vormittag mitten in der Woche ungehindert mehrere Schranken passieren und bis zum Flugvorfeld gelangen können, berichtete die "FAS". Dabei habe er eine große Tasche mit sich geführt. Zur Vorbereitung war demnach lediglich eine kleine Recherche am Computer nötig. Mithilfe von Google Maps und Übersichtskarten, die der Airport online zur Verfügung stellt, sei die Sicherheitslücke an Tor 26 im Bereich der "Cargo City Nord" erkennbar gewesen.

Fraport dementiert Sicherheitslücken

Die Betreiber des Frankfurter Flughafens, Fraport, hat Presseangaben über schwere Sicherheitslücken an dem Airport zurückgewiesen. Eine Überprüfung des geschilderten Falls in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden habe ergeben, dass der Redakteur sich "zu keinem Zeitpunkt" in dem sicherheitskontrollierten Bereich des Flughafengeländes aufgehalten habe, "sondern lediglich auf einer Frachtabfertigungsfläche im Betriebsbereich", erklärte das Unternehmen. "Er hätte auch den sicherheitsrelevanten Bereich ohne Befugnis und Sicherheitskontrolle auf keinem Weg erreichen können."

Fraport wies zudem zurück, dass es eine Lücke im Sicherheitszaun gebe. "Auch hat die Überprüfung der geschilderten Abläufe ergeben, dass die Vorkehrungen der Fraport AG zur Sicherung des Vorfelds nachhaltig greifen", hieß es in der Mitteilung des Unternehmens weiter.

Ende vergangenen Jahres waren gravierende Schwächen bei der Personenkontrolle an dem Frankfurter Airport bekannt geworden. Prüfern, die monatelang im Auftrag der EU-Kommission unterwegs waren, war es bei jedem zweiten Versuch gelungen, Waffen oder gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle zu schmuggeln. Damals hieß es, es seien Vorkehrungen getroffen worden, um die Sicherheit der Passagiere künftig zu gewährleisten.

>>"FAS"-Bericht

(APA/AFP)

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