Die Bürgermeisterin von Baltimore hatte nach Tod von Freddie Gray um eine Ermittlung wegen des Verdachts der systematischen Verletzung der Menschenrechte durch Polizisten gebeten.
Nach dem Tod des Afroamerikaners Freddie Gray in Baltimore will das US-Justizministerium einem Zeitungsbericht zufolge dem Verdacht der systematischen Verletzung der Menschenrechte durch die Polizei der Ostküstenstadt nachgehen. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf zwei Vertreter der Justizbehörden berichtete, könnte Justizministerin Loretta Lynch die Untersuchung am Freitag bekanntgeben.
Sie hatte demnach am Donnerstag vor einem Senatsausschuss gesagt, ihr Ministerium habe die "Pflicht", Vorwürfen gegen einzelne Polizisten oder ganze Polizeibehörden nachzugehen.
Die Bürgermeisterin von Baltimore, Stephanie Rawlings-Blake, hatte das Justizministerium um die Untersuchung gebeten. Am Mittwoch hatte eine Ministeriumssprecherin gesagt, Lynch ziehe diese Option "aktiv" in Erwägung. Eine ähnliche Untersuchung hatte nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen schwarzen Teenager in der Kleinstadt Ferguson eine systematische Benachteiligung und routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern festgestellt.
Sechs Polizisten angeklagt
Gray hatte nach seiner Festnahme Mitte April so schwere Verletzungen am Rückenmark erlitten, dass er eine Woche später starb. Viele Afroamerikaner sehen den 25-Jährigen als jüngstes Opfer einer Serie von tödlichen Übergriffen weißer Polizisten auf Schwarze in den USA. Nach der Beerdigung von Gray am Montag vergangener Woche lieferten sich in Baltimore meist jugendliche Afroamerikaner Straßenschlachten mit der Polizei.
Die Staatsanwaltschaft in Baltimore hatte am Freitag vergangener Woche im Zusammenhang mit Grays Tod sechs Polizisten angeklagt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der junge Mann während der Fahrt im Polizeitransporter das Genick brach. Die Beamten sollen den an Händen und Füßen gefesselten Afroamerikaner bäuchlings mit dem Kopf nach vorne auf den Boden des Fahrzeugs gelegt und nicht angeschnallt haben.
(APA/AFP)