Nach Absturz: Airbus-Chef hält an A400M-Programm fest

Foto der Absturzstelle
Foto der Absturzstelle(c) REUTERS (HANDOUT)
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Die Testflüge werden laut Konzernchef wie geplant am Dienstag fortgesetzt. Für die Opfer des Absturzes am Samstag wurde am Montag eine Schweigeminute eingelegt.

Airbus-Chef Tom Enders stellt sich trotz des A400M-Absturzes hinter das neue Militärtransportflugzeug. Die Testflüge würden wie geplant am Dienstag fortgesetzt, schrieb der Manager in einem Brief an die Mitarbeiter des Konzerns.

Ein für die Türkei bestimmter A400M war am Samstag rund eine Viertelstunde nach dem Start in Sevilla bei einem Testflug abgestürzt. Vier Menschen starben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Einem Medienbericht zufolge wurde der Absturz offenbar durch Triebwerksschäden verursacht.

Airbus wolle seinen Luftwaffen-Kunden damit demonstrieren, dass das Unternehmen diesem Flugzeug voll vertraue und so entschlossen wie eh und je hinter dem Programm, der Beschleunigung der Auslieferungen und dem Ausbau der Fähigkeiten des A400M stehe, betonte Enders. Zugleich forderte er die 137.000 Beschäftigten des Konzerns auf, Montagmittag eine Schweigeminute für die vier bei dem Absturz am Samstag bei dem Absturz einer Maschine bei Sevilla gestorbenen spanischen Kollegen einzulegen. Zwei weitere Airbus-Mitarbeiter liegen verletzt im Krankenhaus.

Rückschlag für A400M-Programm

"Wir setzen unser eigenes Programm von Testflügen nicht aus", bestätigte auch ein Sprecher der Airbus-Rüstungssparte am Montag in Paris. Deutschland, Großbritannien, die Türkei und Malaysia haben als Reaktion auf den Absturz ihre Testflüge mit der Maschine gestoppt.

Der Absturz ist ein schwerer Rückschlag für das A400M-Programm und für Airbus. Am Montag verlor die Aktie des Konzerns deutlich an Wert. Der Aktienkurs an der Pariser Börse sank am Vormittag vorübergehend um mehr als vier Prozent.

Die deutsche Luftwaffe hat wegen des Unglücks den Flugbetrieb mit ihrem bisher einzigen A400M ausgesetzt. Die Bundeswehr benötigt den neuen Transporter dringend, um die mehr als 40 Jahre alten Transall-Maschinen zu ersetzen. Der A400M erfüllt bisher allerdings noch nicht alle militärischen Anforderungen: Das Flugzeug kann bisher keine Fallschirmjäger absetzen und verfügt auch noch nicht über ein Schutzsystem gegen Raketenangriffe.

(APA/Reuters/AFP)

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