Japans berühmteste Katze zu Shinto-Gottheit erklärt

Abschied mit Dosenthunfisch und Blumen
Abschied mit Dosenthunfisch und BlumenREUTERS
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3000 Menschen erwiesen Tama am Sonntag die letzte Ehre. Als "Vorsteherin" eines abgelegenen Bahnhofs im Westen Japans hatte das Tier eine japanische Bahngesellschaft vor dem Bankrott bewahrt.

Mit ihrer schwarzen Schaffnerkappe im Kleinformat, ihrem blauen Mäntelchen und dem rot, schwarz, weiß gefleckten Fell war Tama ein Star. Am Sonntag wurde die Katze, die als Vorsteherin eines Kleinstadt-Bahnhofs in Japan Berühmtheit erlangt hatte, beigesetzt. 3000 Japaner haben an der shintoistischen Trauerzeremonie teilgenommen. Vor einem Altar mit Bildern der Katze und Grabbeigaben wie etwa Dosenthunfisch und Blumen wurde Tama zu einer Gottheit erklärt.

Die rasante Karriere Tamas als Vorsteherin des kleinen Bahnhofs im abgelegenen Ort Kishigawa im Westen Japans begann 2007. Nach dem Ableben des letzten menschlichen Bahnhofsvorstehers wurde die Katze kurzerhand zu dessen Nachfolger erklärt - und rettete damit die regionale Eisenbahngesellschaft vor dem Ruin.

Rund eine Milliarde Yen Profit durch Katze

Das Tier wurde zu einer Touristenattraktion und brachte der Bahnlinie zusätzlich Kunden: Tausende Passagiere - auch internationale Touristen - nutzten nur ihretwegen die Strecke über Kishigawa. Tama begrüßte und verabschiedete die Reisenden am Eingang zum Bahnhof und ließ sich mit ihnen fotografieren.

In einer Ansprache während des Begräbnisses sagte der Präsident der Eisenbahngesellschaft, dass die Katze der lokalen Wirtschaft insgesamt mehr als eine Milliarde Yen (rund acht Millionen Euro) Profit eingebracht habe. Vor dem Einsatz der Katze machte das Unternehmen mit der 14,5 Kilometer langen Eisenbahnlinie 500 Millionen Yen Verlust pro Jahr. Alleine im ersten Jahr nach ihrem Berufseinstieg lockte die Katze um zehn Prozent mehr Passagiere an.

"Superstar des Tourismus"

Tama war schon vergangene Woche im Alter von 16 Jahren (80 Menschenjahre) an Herzversagen gestorben. Sie habe seit einem Monat eine Nebenhöhleninfektion gehabt und sei von ihrem Besitzer gepflegt worden, sagte Bahn-Sprecherin Yoshiko Yamaki. "Aber als ich sie am Vorabend ihres Todes mit dem Chef der Bahngesellschaft besuchte, ist sie aufgestanden und hat miaut, als wollte sie, dass er sie in den Arm nimmt."

Eine Beileidsbekundung kam auch von Provinzgouverneur Yoshinobu Nisaka: "Tama war sehr beliebt in Japan und im Ausland", sagte er. "Sie war ein Superstar des Tourismus."

(maka)

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