Rekordregenfälle weltweit deutlich häufiger

Jahrhundertfluten werden immer häufiger.
Jahrhundertfluten werden immer häufiger.APA/HERBERT P. OCZERET
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Um zwölf Prozent sei die Zahl extreme Regenfälle seit 1980 weltweit gestiegen. Schuld daran sei der Klimawandel, sagen deutsche Forscher.

Überdurchschnittlich hohe Hitze, Jahrunderthochwasser, orkanartige Stürme - dass sich extreme Wetterlagen häufen, hat ganz West- und Mitteleuropa in den vergangenen Tagen erlebt. Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung liefert nun Beweise. Die Zahl extremer Regenfälle sei in den vergangenen 30 Jahren deutlich gestiegen, sagten Forscher bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch. Seit 1980 seien "Rekord-Regen-Ereignisse" um zwölf Prozent gestiegen, verglichen mit einem Szenario ohne Klimawandel.

Da der Trend nach oben weise, betrage die Zunahme von Rekord-Regenfällen im letzten der untersuchten Jahre sogar 26 Prozent, erklärte Jascha Lehmann, einer der Autoren. Die Forscher analysierten Regendaten von Wetterstationen weltweit aus den Jahren 1901 bis 2010. Bis 1980 ließen sich Schwankungen in der Häufigkeit von Starkregen mit natürlichen Faktoren begründen, erklärte das Forschungsinstitut. Für die Zeit danach machten die Wissenschafter einen "klaren Aufwärtstrend" von zuvor nie dagewesenen Regenfällen aus.

Südostasien am stärksten betroffen

So habe es etwa in Deutschland seit 1997 drei Jahrhundertfluten gegeben, Pakistan habe 2010 extreme Regenfälle erlebt. "In allen diesen Regionen hat die Regenmenge, die an einem Tag zu Boden stürzte, örtliche Rekorde gebrochen", erklärte Lehmann. Die Entwicklung passe zum Anstieg der globalen Temperatur, ausgelöst durch Treibhausgase aus fossilen Stoffen.

Die Zunahme der Regenfälle verteile sich auf die Kontinente jedoch sehr unterschiedlich. So sei die Zahl der Regenfälle in südostasiatischen Ländern um 56 Prozent gestiegen, in Europa hingegen um 31 Prozent. Gegenden wie der Mittelmeerraum und der Westen der USA aber sind von Trockenheit bedroht sind: Hier nahmen die Regenfälle ab.

Klimaerwärmung ist Grund

Insgesamt ist den Forschern zufolge einer von zehn Rekordregen der vergangenen 30 Jahre "nur durch den Einfluss der langfristigen Klimaerwärmung" erklärbar. Im Jahr 2010 traf dies sogar auf einen von vier Rekordregenfällen zu. Mitautor Dim Coumou bezeichnete den Trend als "beunruhigend". Weil er jedoch mit der Erderwärmung übereinstimme, könne er auch "vom Menschen wieder gedreht werden" - nämlich durch die Reduzierung von Treibhausgasen aus fossilen Brennstoffen.

(APA/AFP)

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