Nach erneutem Flüchtlingsunglück: Marine sucht nach Vermissten

54 Flüchtlinge konnten bereits gerettet werden.
54 Flüchtlinge konnten bereits gerettet werden.REUTERS
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66 Menschen werden noch gesucht, nachdem am Dienstag ein Schlauchboot im Kanal von Sizilien kenterte. In 24 Stunden koordinierte die italienische Küstenwache die Rettung von 1500 Menschen.

Mehr als 50 Flüchtlinge werden vermisst, nachdem ein großes Schlauchboot im Mittelmeer am Dienstag in Seenot geriet. Ihr Boot sei im Kanal von Sizilien gekentert. Die Suche nach Überlebenden sei noch im Gange, sagte eine Sprecherin der Marine am Mittwoch. 54 Menschen konnten bereits gerettet werden.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR berichteten unter Berufung auf Überlebende, es seien rund 120 Menschen an Bord gewesen. UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming schrieb auf Twitter, insgesamt 66 Menschen würden noch vermisst. Die Migranten an Bord stammten demnach vor allem aus Mali, dem Senegal, Nigeria und Gambia. Ihr Boot war am Montag in Libyen gestartet, kurz darauf geriet es in Seenot.

Stundenlang an Fass geklammert

Ein Hubschrauber der Marine hatte das Boot in Seenot am Dienstag entdeckt. Die Einsatzkräfte warfen Rettungsinseln ab, wenig später eilte ein Schiff der Marine den Menschen zu Hilfe und nahm 52 von ihnen auf. Ein Hubschrauber entdeckte später noch zwei weitere Flüchtlinge, die sich im Meer an einem Fass festklammerten und ebenfalls gerettet werden konnten. Laut IOM wurden insgesamt 57 Menschen gerettet. Die Überlebenden sollten am Mittwoch in Lampedusa ankommen.

Die italienische Küstenwache gab bekannt, dass sie alleine am Dienstag die Rettung von mehr als 1500 Flüchtlingen koordinierte. Vor zwei Wochen sind etwa 200 Flüchtlinge vor der libyschen Küste ertrunken, als ihr Boot kenterte. Mehr als 400 Menschen wurden gerettet. Allein in diesem Jahr sind bisher mehr als 2.000 Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. 

(APA/dpa)

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