Trinkwasser: Ein Buch, das Leben retten soll

663 Millionen Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
663 Millionen Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.EPA
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Eine US-Forscherin entwickelte ein Buch, dessen Papier 99 Prozent der Bakterien aus verseuchtem Wasser filtert. Es soll die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern sichern.

Ein Buch soll die Wasserversorgung in Entwicklungsländern revolutionieren - zumindest, wenn es nach der Forscherin Teri Dankovich geht. "Das einzig nötige ist, eine Seite auszureißen, sie in einen gewöhnlichen Filterbehälter zu geben und Wasser aus Flüssen, Bächen oder Brunnen hineinzugießen. Heraus kommt sauberes Wasser - und tote Bakterien", sagt die Wissenschafterin einer US-amerikanischen Universität in Pittsburgh.

Das "trinkbare Buch" besteht aus speziell präparierten Seiten. Die in dem Papier enthalteten Nanopartikel aus Silber und Kupfer töten die Bakterien im Wasser. Gleichzeitig enthält das Buch Anleitungen, wie und warum Wasser überhaupt gefiltert werden sollte. Bei Versuchen 25 kontaminierter Wasserstellen in Südafrika, Ghana und Bangladesch vernichtete das Buch 99 Prozent der Bakterien. Nach dem Filtervorgang enthalte es ähnlich viele Bakterien wie Leitungswasser aus den USA, berichten die Forscher. Auch der Silber- und Kupferrückstand in der Flüssigkeit nach dem Filtervorgang sei nicht gesundheitsschädlich.

100 Liter sauberes Wasser mit einer Seite

Die Technologie habe sie für die Bevölkerung in Entwicklungsländern entwickelt, sagte Dankovich dem britischen Nachrichtensender BBC. Denn 663 Millionen Menschen weltweit hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehrere Jahre habe sie an dem Projekt geforscht. Eine einzige Buchseite könne 100 Liter Wasser säubern, ein ganzes Buch einen Menschen vier Jahre lang mit sicherem Trinkwasser versorgen.

Für die Zukunft planen die Forscher, die Bücherproduktion voranzutreiben - bis jetzt fertigen Dankovich und ihre Studenten die Seiten in Handarbeit selbst. Wichtig sei auch, die Bücher von der lokalen Bevölkerung testen zu lassen. Nur so könne man herausfinden, wie wirksam es in Wirklichkeit sei.

(maka)

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