Hadsch-Massenpanik: Schon mehr als 700 Tote

Pilger auf dem Hadsch nach Mekka.
Pilger auf dem Hadsch nach Mekka.APA/EPA/AMEL PAIN
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Auch die Zahl der Verletzten während der islamischen Wallfahrt nach Mekka wurde noch einmal nach oben korrigiert, nämlich auf 805.

Bei einer Massenpanik während der islamischen Pilgerfahrt Hadsch sind in Saudi-Arabien mindestens 717 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 805 Menschen seien zudem verletzt worden, teilte die saudi-arabische Zivilschutzbehörde am Donnerstag mit.

Mehr als 220 Krankenwagen und 4000 Rettungskräfte waren demnach im Einsatz. Das Unglück ereignete sich wenige Kilometer vor den Toren der heiligen Stadt Mekka auf einem der Hauptkorridore durch das Pilgerlager in Mina. Dort drängten sich die Gläubigen, um an einer symbolischen Steinigung des Teufels teilzunehmen. An einer Kreuzung habe es in der Früh plötzlich einen Stau gegeben, erläuterte die Zivilverteidigung. Dann sei eine Massenpanik ausgebrochen.

Rettungskräfte bergen Verletzte.
Rettungskräfte bergen Verletzte.APA/EPA/DIRECTORATE OF THE SAUDI

Der Fernsehsender Al-Arabija zeigte, wie sich Rettungswagen in einem Konvoi den Weg durch das Lager in Mina zur Unglücksstelle bahnten. Zugangsstraßen wurden laut Augenzeugen abgeriegelt. Es werde alles unternommen, um große Menschenansammlungen zu vermeiden und die Pilger auf alternative Strecken umzuleiten, teilte der Zivilschutz mit.

Etwa zwei Millionen Menschen aus aller Welt beteiligen sich dieses Jahr an der Hadsch. Am Donnerstag wird zudem das muslimische Opferfest gefeiert. Der Tag gilt traditionell als der gefährlichste während der traditionellen Pilgerfahrt, da Zehntausende Pilger auf engstem Raum ihre Rituale vollziehen wollen. Das Unglück ist eines der schwersten in der jüngeren Geschichte der alljährlichen Wallfahrt. 2006 starben an gleicher Stelle mindestens 346 Pilger in einem Massengedränge.

Immer wieder schwere Zwischenfälle

Die Hadsch wurde bereits mehrfach von schweren Zwischenfällen überschattet. Vor zwei Wochen wurden 110 Menschen erschlagen, als ein Kran während Erweiterungsarbeiten an der Großen Moschee in Mekka umstürzte. Zu Vorfällen wie am Donnerstag kam es zuletzt aber eher selten. Saudi-Arabien investierte in den vergangenen zwei Jahrzehnten Milliarden, um die Infrastruktur zu verbessern und die Pilgermassen besser lenken zu können.

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(APA/dpa)

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