Zeitungsbericht: Papst hat einen Gehirntumor

Angeblich wurde beim Papst ein gutartiger Tumor festgestellt
Angeblich wurde beim Papst ein gutartiger Tumor festgestelltAFP
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Der Vatikan dementiert gesundheitliche Probleme des Heiligen Vaters. Die Zeitung verteidigt den Bericht.

Der Vatikan hat einen Bericht der italienischen Tageszeitung "Quotidiano Nazionale" dementiert, wonach beim Papst ein gutartiger Tumor im Gehirn festgestellt worden sei. Der Zeitungsbericht sei "haltlos und verantwortungslos", reagierte der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi.

"Quotidiano Nazionale" berichtet in seiner Mittwoch-Ausgabe, dass beim Papst "ein kleiner, dunkler Fleck im Gehirn" festgestellt worden sei. Dabei handle es sich um einen gutartigen Tumor, der behandelt werden könne. Laut der toskanischen Zeitung sei vor einigen Monaten ein Hubschrauber des Vatikan auf dem Gelände der Klinik San Rossore in der Ortschaft Barbaricina bei Pisa gelandet. Der japanische Spezialist für Gehirntumore, Takanori Fukushima, und seine Mitarbeiter seien in den Helikopter, der sie in den Vatikan geflogen habe, gestiegen.

Angesehener Arzt

Fukushima, Neurochirurgie-Professor am West Virginia University Medical Center, habe bereits mehrere Prominente behandelt. Die Untersuchung habe ergeben, dass der Tumor gutartig sei und dass sich der Papst keiner Operation unterziehen müsse, berichtete das Blatt.

Vatikan-Pressesprecher Lombardi dementierte, dass der Papst-Helikopter jemals Barbaricina überflogen habe. "Der Hubschrauber des Papstes hat in den letzten Monaten keinerlei Flug vom Vatikan in die Toskana unternommen, abgesehen von einem logistischen Ortstermin im Hinblick auf den Besuch des Pontifex in Florenz und in der toskanischen Stadt Prato am 10. November", berichtete Lombardi.

"Der Papst setzt wie immer seine sehr intensive Arbeit fort. Die Verbreitung haltloser Informationen ist äußerst verantwortungslos, man dürfte ihnen keine Aufmerksamkeit schenken", sagte der Vatikan-Sprecher nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Lange gewartet mit Bericht

Der Chefredakteur der Tageszeitung, Andrea Cangini, bestätigte die Information. Er habe mit dem Dementi des Vatikan gerechnet. "Wir haben die Nachricht lang nicht veröffentlicht, um sie genau zu prüfen. Wir haben keinerlei Zweifel über ihr Fundament. Wir haben uns lang gefragt, ob wir sie veröffentlichen sollen oder nicht. Wir sind der Ansicht, dass das, was für einen Staats- oder Regierungschef gilt, auch für den Papst gilt. Die enorme öffentliche Relevanz dieser Persönlichkeiten zwingt uns zu glauben, dass das Recht auf Schutz der Privatsphäre weniger wichtig als das Recht der Öffentlichkeit auf Information ist", so Cangini.

Der 78-jährige Pontifex ist mit einigen Gesundheitsproblemen belastet. In der Jugend wurde ihm der rechte Lungenflügel entfernt. Der Eingriff sei "kein Handicap für sein Leben und für seine Aktivitäten", verlautete aus dem Vatikan. Darüber hinaus leidet er an einer Entzündung des Ischiasnervs. Ärzte hätten ihm geraten, abzunehmen. "Der Papst liebt jedoch Pasta und ignoriert die Ratschläge der Ärzte", berichtete "Quotidiano Nazionale". Im September hatte der Papst bei seinem Besuch in den USA laut Medien über ein Hüftproblem geklagt, er sei daher physiotherapeutisch behandelt worden.

(APA)

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