Fabrik in Pakistan eingestürzt: 23 Tote geborgen

Rettungskräfte arbeiten sich mühsam durch die Trümmer der Plastiksackerl-Fabrik in Lahore.
Rettungskräfte arbeiten sich mühsam durch die Trümmer der Plastiksackerl-Fabrik in Lahore.(c) APA/AFP/Arif Ali
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Mehr als hundert Menschen seien einstweilen lebend aus den Trümmern der eingestürzten Sackerl-Fabrik geholt worden. Die meisten Arbeiter waren nicht älter als 25 Jahre.

Zwei Tage nach dem Einsturz einer Fabrik im pakistanischen Lahore sind mittlerweile 23 Todesopfer geborgen worden. Mehr als hundert Menschen seien lebend aus den Trümmern des Gebäudes geholt worden, teilten die Behörden am Freitag mit. Es werde weiter nach Überlebenden gesucht, die Hoffnung schwinde jedoch.

Die Fabrik für Plastiksackerl im Industriegebiet von Lahore war am Mittwochabend eingestürzt. Unklar war, wie viele Menschen sich zum Unglückszeitpunkt in dem Gebäude aufhielten. Die Behörden gingen von bis zu 200 Menschen aus. Die meisten Arbeiter waren Überlebenden zufolge zwischen 14 und 25 Jahre alt, einige aber auch jünger.

Erdbeben vor dem Einsturz

Wenige Tage vor dem Einsturz der Fabrik waren Pakistan und Afghanistan von einem schweren Erdbeben erschüttert worden, bei dem knapp 400 Menschen getötet wurden. Die Behörden von Lahore gehen nun Vorwürfen nach, dass der Besitzer weiter produzieren und zudem ein weiteres Stockwerk bauen ließ, obwohl das Gebäude bei dem Beben beschädigt worden war.

"Einige der Pfeiler hatten unter dem Beben gelitten", berichtete Navid der Nachrichtenagentur AFP. "Am Mittwoch dann stürzte das ganze Gebäude mit lautem Krach in sich zusammen."

Baumängel sind keine Seltenheit

Viele Gebäude in Pakistan weisen Baumängel auf, immer wieder kommt es deshalb zu schweren Unglücken. Im vergangenen Jahr starben beim Einsturz einer Moschee in Lahore 24 Menschen. Im September 2012 kamen bei einem Brand in einer Textilfabrik in Karachi 255 Menschen ums Leben. Die Besitzer wurden wegen Mordes angeklagt, doch der Prozess gegen sie hat bis heute nicht begonnen. Auch Kinderarbeit ist in Pakistan gang und gäbe: Das gesetzliche Mindestalter für gefährliche Arbeit liegt bei 14 Jahren und damit deutlich niedriger als die internationale Norm.

(APA/AFP)

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