UNHCR: Weltweit sind 42 Millionen Menschen auf der Flucht

(c) AP (EMILIO MORENATTI)
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Wie das UN-Flüchtlings-Hochkommissariat in aktuellen Jahresstatistik schreibt, ist Österreich mit knapp 40.000 Flüchtlingen das siebtgrößte Aufnahmeland in der EU. Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag.

Weltweit befinden sich UNO-Angaben zufolge 42 Millionen Menschen auf der Flucht. Wie das UN-Flüchtlings-Hochkommissariat in seiner am Dienstag veröffentlichten Jahresstatistik 2008 schreibt, gab es 15 Millionen Flüchtlinge, rund 800.000 Asylsuchende sowie 26 Millionen Binnenvertriebene, also Menschen, die innerhalb ihres Heimatlandes fliehen mussten.

Die Liste der Aufnahmeländer führen Pakistan (1,8 Millionen), Syrien (1,1 Millionen) und der Iran (980.000) an. Österreich ist mit einer Flüchtlingspopulation von 37.557 Personen in absoluten Zahlen das siebtgrößte Aufnahmeland in der EU.

5,7 Millionen seit Jahren auf der Flucht

UNO-Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres wies anlässlich der Präsentation der Statistik darauf hin, dass diese auf Daten des Vorjahres beruhen. Seitdem habe es "eine neue Massenflucht gegeben, vor allem in Pakistan, Sri Lanka und Somalia", so Guterres. Einige der Fluchtsituationen seien von jahrzehntelanger Dauer, etwa in Kolumbien, dem Irak oder dem Kongo.

5,7 Millionen Männer, Frauen und Kinder leben weltweit in einem Langzeitexil von mindestens fünf Jahren ohne Aussicht auf rasche Rückkehr. 26 Millionen der 42 Millionen Flüchtlinge sind innerhalb des eigenen Landes vertrieben worden. Spitzenreiter sind diesbezüglich Kolumbien (drei Millionen Flüchtlinge), der Irak (2,6 Millionen) und die sudanesische Krisenprovinz Darfur (zwei Millionen).

Deuschland: Größtes Aufnahmeland der EU

Unter den EU-Staaten ist Deutschland mit Abstand das größte Aufnahmeland für Flüchtlinge. Mit 582.700 Flüchtlingen liegt es auf Platz vier der weltweiten Flüchtlingsstatistik. Es folgen

  • Großbritannien (292.097 / international auf Platz 10)
  • Frankreich (160.017 / Platz 17)
  • die Niederlande (77.600 / Platz 28)
  • Schweden (77.038 / Platz 29)
  • Italien (47.061 / Platz 32)
  • und Österreich (37.557 / Platz 36).

Deutlich kleiner ist die Flüchtlingspopulation nach UNHCR-Angaben unter anderem in Belgien (17.026), Spanien (4661), Griechenland (2164) oder Portugal (403). EU-Schlusslicht in der Flüchtlingsstatistik ist Estland mit 22 Personen. Von den europäischen Nicht-EU-Staaten haben Serbien (96.739), die Schweiz (46.132) und Norwegen (36.101) besonders viele Flüchtlinge aufgenommen.

10 Prozent aller Flüchtlinge sind Iraker

80 Prozent der Flüchtlinge weltweit leben in Entwicklungsländern. Die Hauptherkunftsländer von Flüchtlingen, die außerhalb ihrer Landesgrenzen Zuflucht suchten, waren im Jahr 2008:

  • Afghanistan (2,8 Millionen)
  • Irak (1,9 Millionen)
  • Somalia (561.000)
  • Sudan (419.000)
  • Kolumbien (374.000) und
  • Demokratische Republik Kongo (368.000).

(APA, Red. )

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