Mindestens 14 Tote bei Schießerei in Kalifornien

Ein Swat-Team der Polizei beim tatort
Ein Swat-Team der Polizei beim tatortREUTERS
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Bis zu drei schwer bewaffnete Täter haben in einer Einrichtung für geistig behinderte Menschen in der Nähe von Los Angeles ein Blutbad angerichtet.

Bei einer Schießerei in San Bernardino im US-Bundesstaat Kalifornien sind am Mittwoch mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem gibt es mindestens 14 Verletzte, wie die örtliche Polizei bei einer Pressekonferenz bekanntgab. Bis zu drei Täter dürften in einer Sozialeinrichtung, die geistig behinderte Menschen betreut, ein Blutbad angerichtet haben.

Die Hintergründe sind noch völlig unklar. Auch einen Terroranschlag hat die Polizei bisher nicht ausgeschlossen. Im TV-Sender CNN hieß es, es sei eine Veranstaltung im Konferenzzentrum der staatlichen Einrichtung im Gang gewesen, als Bewaffnete zu schießen begonnen hätten. Um 11 Uhr Ortszeit ging der erste Notruf bei der Polizei ein. Kurz darauf kreisten Hubschrauber über dem Komplex, die Polizei fuhr ein Großaufgebot auf, sicherte das Gebiet weitläufig ab. Auch gepanzerte Fahrzeuge kamen zum Tatort. Die Polizei wies die Anwohner an, auf keinen Fall auf die Straße zu gehen.

Die Schützen sollen in einem schwarzen SUV geflohen sein und ein verdächtiges Paket zurückgelassen haben. Das Paket wurde von Sprengstoffexperten untersucht. Die flüchtigen Unbekannten - laut Polizei bis zu drei Männer - sind schwer bewaffnet. "Wir haben keine Informationen über die Verdächtigen", sagte der Polizeichef Jarrod Burguan. 

Obama: Brauchen schärfere Waffengesetze

San Bernardino liegt etwa eine Autostunde östlich vom Zentrum der Metropole Los Angeles entfernt. Im Inland Regional Center koordinieren 670 Mitarbeiter die Betreuung von Menschen mit Entwicklungsverzögerungen - vom Neugeborenen bis hin zu Senioren. Der Gebäudekomplex ist gesichert, wer hinein will, braucht normalerweise eine Magnetkarte als Hausausweis. Seit einem Jahr gibt es für die Angestellten auch Training im Umgang mit Amokschützen, wie eine Mitarbeiterin dem Sender CNN erzählte.

In den Vereinigten Staaten kommt es immer wieder zu tödlichen Schießereien. Kritiker machen dafür vor allem die laxen Waffengesetze verantwortlich. Erst vergangene Woche hatte ein Mann in einer Abtreibungsklinik im Bundesstaat Colorado das Feuer eröffnet und dabei drei Menschen getötet. Das bisher schlimmste dieser Gemetzel ereignete sich 2007 im Bundesstaat Virginia: Ein Mann tötete mit seinem Gewehr 32 Menschen auf dem Campus einer technischen Universität und begann anschließend Selbstmord.

Präsident Barack Obama erneuerte kurz nach der Gewalttat von San Bernardino am Mittwoch seine Forderung nach schärferen Waffengesetzen. "Wir brauchen strengere Waffengesetze, stärkere Hintergrundüberprüfungen, das sagt der gesunde Menschenverstand", sagte er auf CNN. Es könne nicht sein, dass jeder in einen Laden gehen und eine Schusswaffe kaufen könne. "Das ist ein Gesetz, das geändert werden muss." Nirgendwo in der Welt komme es so häufig zu Gewalttaten mit Schusswaffen wie in den USA. "So etwas passiert in anderen Ländern nicht in der selben Häufigkeit", sagte der Präsident.

(APA/dpa/Reuters/AFP/Red.)

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