Im Haus des Attentäter-Ehepaares fand sich zudem ein riesiges Waffenarsenal.
Die Attacke im kalifornischen San Bernardino mit 14 Toten hat möglicherweise einen Terrorhintergrund. Wie die Sender CNN und CBS unter Berufung auf Ermittlerkreise berichteten, soll ein Täter, der 28-jährige Syed Farook, über soziale Medien mit Terrorverdächtigen Kontakt gehabt haben.
Als Motiv kommt aber auch ein Streit am Arbeitsplatz in Frage. Der städtische Angestellte hatte am Mittwoch gemeinsam mit seiner 27-jährigen Ehefrau bei einer Weihnachtsfeier seines Arbeitgebers, einer Sozialeinrichtung, das Feuer eröffnet. Die Tat sei eindeutig geplant worden, sagte FBI-Ermittler David Bowdich. Die Täter hätten eine "Mission" gehabt.
Die 14 Todesopfer waren zwischen 26 und 60 Jahre alt. 12 von ihnen seien Bezirksangestellte gewesen, sagte Polizeichef Jarrod Burguan am Donnerstagabend (Ortszeit). Nach Mitteilung der Polizei wurden auch 21 Menschen verletzt. Das schwer bewaffnete Ehepaar wurden von der Polizei nach einer Verfolgungsjagd getötet.
Riesiges Waffenarsenal
Die Angreifer besaßen ein großes Waffenarsenal. Allein in ihrer Wohnung fanden Ermittler zwölf Rohrbomben und mehr als 4.500 Schuss Munition für Sturmgewehre, Pistolen und langläufige Waffen. Das Paar sei zu weiteren Angriffen fähig und ausgerüstet gewesen, sagte Burguan. "Sie hatten zusätzliches Material, um weitere Bomben zu bauen."
Die vier eingesetzten Schusswaffen habe Farook legal erworben. "Sie waren ausgerüstet", sagte Burguan. "Sie hätten eine weitere Attacke verüben können. Wir haben sie abgefangen, bevor das passieren konnte." Laut Burguan führten Farook und Malik mehr als 1.600 Schuss Munition mit sich, als sie sich die Schießerei mit der Polizei lieferten.
Der Polizeibeamte Mike Madden, der als einer der ersten den Tatort betreten hatte, sprach in einer Pressekonferenz von einem unglaublichen Blutbad, das er sah sowie "die Angst und Panik in den Gesichtern der Menschen". Es sei sehr laut gewesen. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown erklärte am Donnerstagabend, dass alles für die Sicherheit der Bevölkerung getan werde.
Iman weist Radikalisierung zurück
Ein Imam in San Bernardino wies unterdessen die Berichte über einen religiösen Hintergrund der Tat zurück. "Wir haben keine Anzeichen einer Radikalisierung gesehen", sagte Mahmood Nadvi von der Al-Uloom-Al-Islamiyah-Gemeinde über den mutmaßlichen Schützen Syed Farook. Der Student Nizaam Ali sagte, Farook habe die Moschee regelmäßig besucht, er habe ihn aber seit drei Wochen nicht mehr gesehen. Ein anderes Gemeindemitglied beschrieb den mutmaßlichen Schützen als "ruhig, schüchtern und reserviert". Er könne sich nicht vorstellen, dass er die Tat aus religiösen Motiven begangen habe, sagte Gasser Shehata.
Der US-Bürger Farook, der die Pakistanerin im Internet kennenlernte und erstmals in Saudi-Arabien traf, war mit ihr im Juli 2014 in die USA eingereist. Gemeinsam hatten sie eine sechs Monate alte Tochter.
(APA/dpa/AFP)