Mutmaßliche Jihadistin lebt nach Ausweisung aus Italien in Tirol

Die Frau lebt in Innsbruck.
Die Frau lebt in Innsbruck.Clemens Fabry
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"In Österreich bin ich völlig frei", sagt die Rumänin. Die 36-Jährige stehe unter Beobachtung der Polizei. Sie bestreitet Kontakt zu Fundamentalisten.

Eine rumänische Staatsbürgerin, die im vergangenen Sommer aus Italien wegen angeblicher jihadistischer Propaganda ausgewiesen worden ist, lebt jetzt in Innsbruck und kämpft darum, nach Südtirol zurückkehren zu können, wo sie jahrelang mit ihrem tunesischen Ehemann gelebt hat. Die Behörden sind wachsam: "Die Dame steht unter Beobachtung", bestätigte ein Sprecher der Tiroler Polizei.

Die 36-jährige Diana Ramona M. lebte in Klobenstein und hatte eine Putzfirma in Leifers. Sie wurde im Sommer von der italienischen Polizei am Hafen Genua festgenommen, nachdem sie von einem Besuch bei Angehörigen ihres Mannes in Tunesien zurückgekehrt war. Sie soll nicht nur jihadistisches Material verbreitet, sondern auch Kontakte zu fundamentalistischen Gruppen im Ausland gehalten und in der Vergangenheit auch die Terroranschläge in Paris auf das Satire-Magazin "Charlie Hebdo" begrüßt haben.

Rumänin will nach Südtirol zurück

Nach der Ausweisung aus Italien kehrte M. nur kurz nach Rumänien zurück und ließ sich dann in Innsbruck nieder, um ihren Angehörigen in Südtirol nahe zu sein, wie sie in einem Interview mit einer Journalistin des TV-Kanals "La 7" sagte. "Ich bin von der italienischen Polizei nach Rumänien abgeschoben worden, ohne dass man mir eine Begründung dafür geben würde. In Rumänien und in Österreich bin ich vollkommen frei. Die österreichischen Behörden haben mir gesagt, dass sie niemals jemand ohne entscheidende Beweise aus dem Land abschieben würden." Die Frau dementierte auch jeglichen Kontakt zu fundamentalistischen Kreisen.

"Der Fall ist uns bekannt", bestätigte Stefan Eder, Sprecher der Landespolizeidirektion Tiro. "Wir wissen, wo sich die Dame aufhält", sie werde auch "betreut". Die Frau hat indessen die Hoffnung, nach Südtirol zurückkehren zu können, nicht verloren. Am 18. Dezember muss ein Verwaltungsgericht in Italien über ihren Rekurs gegen die Ausweisung entscheiden. Im Kampf gegen den fundamentalistischen Terrorismus hat Italien in diesem Jahr über 60 mutmaßliche Jihadisten ausgewiesen.

(APA)

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