Wurst mit Pferdepenis verglichen: Brite in Kirgistan festgenommen

tschutschuk sucuk
tschutschuk sucuk(c) imago stock&people (imago stock&people)
  • Drucken

Der Mann hatte sich über die örtliche Delikatesse Tschutschuk lustig gemacht - und hatte Glück: Statt fünf Jahren Haft wurde er "nur" des Landes verwiesen.

Wegen einer abschätzigen Äußerung über eine örtliche Delikatesse ist ein Brite aus Kirgistan ausgewiesen worden. Michael McFeat, der die traditionelle Pferdefleischwurst Tschutschuk auf Facebook als "Pferdepenis" bezeichnet hatte, muss das Land binnen 24 Stunden verlassen, wie ein Gericht in der Stadt Karakol am Montag entschied.

Der Mitarbeiter eines kanadisches Bergbauunternehmens entging wegen Mangels an Beweisen einer Verurteilung wegen Anstachelung zu "ethnischem Hass". Ein solches Vergehen kann in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.

Mcfeat war am Sonntag nach Beschwerden seiner einheimischen Kollegen festgenommen worden. Zwei Tage zuvor hatte er auf seiner Facebook-Seite geschrieben, die Kirgisen stünden vor Weihnachten für ihre "spezielle Delikatesse, den Pferdepenis" Schlange. Mit der Äußerung bezog sich der Brite auf die beliebte Tschutschuk-Wurst. Pferdefleisch gilt in Kirgistan als Delikatesse.

I would like to take the opportunity to sincerely appologise for the comment I made on here about the kygyz people and...

Posted by Michael Mcfeat on Saturday, 2 January 2016Bergarbeiter streiken wegen Kommentar

Mcfeats Facebook-Kommentar löste einen Bergarbeiterstreik in der Kumtor-Goldmine aus, für die er arbeitet. Der Brite entfernte seinen Kommentar später von seiner Facebook-Seite und schrieb, er habe niemanden beleidigen wollen. Seine Äußerung fiel jedoch in einem ungünstigen Moment: Die kirgisischen Behörden befinden sich in einem Streit mit seinem kanadischen Arbeitgeber Centerra Gold um die Mine, die für etwa zehn Prozent der Wirtschaftsleistung in dem Land sorgt.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.