Mutmaßlicher Michigan-Amoktäter war als Uberfahrer unterwegs

Der mutmaßliche Täter erschoss sechs Leute aus dem Auto heraus.
Der mutmaßliche Täter erschoss sechs Leute aus dem Auto heraus. (c) APA/AFP/GETTY IMAGES/TASOS KATOPODIS (TASOS KATOPODIS)
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Der vermeintliche Todesschütze, der in Kalamazoo sechs Leute erschoss, arbeitete zum Tatzeitpunkt als Fahrer bei Uber. Er soll zwischen den Schüssen Passagiere mitgenommen haben.

Die Amokfahrt in Michigan führt zu heftigen Diskussionen über die Sicherheit privater Fahrtdienste: Der Mann, der am Samstagabend in der Stadt Kalamazoo herumgefahren und wahllos sechs Menschen erschossen haben soll, war Mitarbeiter bei Uber. Das bestätigte das Unternehmen.

Nach Angaben des Senders CNN gehen die Ermittler davon aus, dass er zwischen den tödlichen Schüssen Passagiere mitnahm. Wie die englische Zeitung The Independent berichtete, fuhr ein junger Mann Sonntagfrüh mit dem mutmaßlichen Täter im Auto. Er fragte ihn scherzhaft, ob er der Schütze sei. Daraufhin antwortete der Uber-Fahrer nur: "Nein, ich bin müde".

Uber erklärte, der 45-Jährige sei von der Firma überprüft worden. Dabei habe es keine Hinweise auf eine kriminelle Vergangenheit gegeben. Uber habe sich an die Polizei gewandt, um bei den Ermittlungen zu "helfen, wo wir nur können", erklärte Sicherheitschef Joe Sullivan. Der mutmaßliche Täter war erst seit kurzem bei dem Taxi-Unternehmen. Er sorgte aber bereits öfters für Beschwerden.

Kurz vor Tat Fahrgast mitgenommen

Ein Mann sagte einem örtlichen TV-Sender, er sei vor der Tat Passagier des 45-Jährigen gewesen. Zwei Stunden vor dem ersten tödlichen Zwischenfall sei er bei einem Halt aus dem Wagen gesprungen, weil der Mann halsbrecherisch gefahren sei: "Wir fuhren über Mittelstreifen und Rasenflächen, er raste, und als wir stoppten, bin ich aus dem Auto gesprungen und davongerannt." Er habe die Polizei informiert, und seine Freundin habe ein Foto des Fahrers auf Facebook gepostet, um andere Menschen zu warnen.

Motiv unklar

Laut der Staatsanwaltschaft gibt es keinen Hinweis auf weitere Tatbeteiligte. Der 45-Jährige sollte noch am Montag wegen Mordes angeklagt werden. Nach Angaben von Polizeisprecher Dave Hines war das Motiv des Mannes unklar. Die Zeitung "Detroit Free Press" berichtete, der mutmaßliche Schütze sei verheiratet und habe zwei Kinder. Er gelte als "netter Kerl". Der Gouverneur des Bundesstaates Michigan, Rick Snyder, ordnete eine sechstägige Trauerbeflaggung an.

In den vergangenen Jahren sorgte eine Reihe von Bluttaten in den USA für Entsetzen. US-Präsident Barack Obama konnte sich mit seiner Forderung nach einer strikteren Begrenzung des Zugangs zu Waffen aber trotzdem nicht gegen die republikanische Mehrheit im Kongress durchsetzen. Insgesamt werden in den USA pro Jahr etwa 30.000 Menschen mit Schusswaffen getötet.

>>> Artikel im Independent

(APA/Red.)

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