Abstürze bei Kunstflugmanövern in Russland und Holland

Die Witjasi werfen bei einer Flugshow Magnesiumfackeln ab.
Die Witjasi werfen bei einer Flugshow Magnesiumfackeln ab.Russisches Verteidigungsministerium
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Nahe Moskau stürzte eine Su-27 "Flanker" der "Russkije Witjasi" während der Einweihung eines Pilotendenkmals in einen Wald. Der Pilot starb. In Holland stürzte ein Schweizer Kampfjet in einen Teich, der Pilot überlebte.

Beim Absturz eines Kampfflugzeugs der bekannten russischen Kunstflugstaffel "Russkije Witjasi" (Russische Recken bzw. -Ritter) nordöstlich von Moskau ist der Pilot umgekommen. Der Luftüberlegenheitsjäger Typ Suchoi Su-27 "Flanker" hatte am Donnerstag an der Eröffnungsfeier für ein Pilotendenkmal in Aschukino teilgenommen, als er der Agentur Tass zufolge vermutlich wegen eines Triebwerkausfalls an Höhe verlor.

Der Pilot habe das Flugzeug von bewohntem Gebiet weggesteuert und damit keine Zeit zur Betätigung des Schleudersitzes gehabt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Retter machten sich auf den Weg zum Absturzort in einem Wald. Erste Bilder zeigten weit verstreute Trümmer. Der Flugschreiber sei gefunden worden, hieß es. Die Maschine flog unbewaffnet. Das Ministerium untersagte vorerst alle Su-27-Flüge bis zur Klärung der Absturzursache.

Trümmer der Suchoi im Wald
Trümmer der Suchoi im Waldimago/ITAR-TASS

Die Recken in ihren auffälligen blau-weiß-roten Fliegern mit der gelben, sonnenartigen Bemalung an den Seitenleitwerken wurden im April 1991 gegründet und sind auf dem Militärflugplatz Kubinka nahe Moskau stationiert. Ihr erster Auftritt im Ausland war noch im August 1991 in Polen.

Zwei Su-27 der Russischen Recken
Zwei Su-27 der Russischen Reckentvzvezda.ru

Neben den Witjasi sind in Russland das Kunstflugteam "Strischi" (Mauersegler) mit ihren Mikojan-Gurewitsch MiG-29 "Fulcrum"-Jets sowie die "Berkuti" (Steinadler) mit ihren Kampfhubschraubern (derzeit Typ Mil Mi-28 "Havoc") bekannt. Alle drei Teams treten regelmäßig bei großen Flugshows, etwa der alle zwei jahre stattfindenden Luftfahrtmesse "MAKS" bei Moskau, sowie bei der jährlichen Siegesparade in Moskau auf.

Seltenes Bild: Eindruck aus Pilotensicht im Formationsflug mit den Witjasi über Moskau
Seltenes Bild: Eindruck aus Pilotensicht im Formationsflug mit den Witjasi über MoskauRusskije Witjasi

Im Dezember 1995 zerschellten bei schlechtem Wetter gleich drei Suchois der Witjasi nahe Cam Ranh (Vietnam) an einem Berg. Die Flugzeuge waren auf dem Rückweg von einer Show in Malaysia und wollten in Vietnam auftanken. Alle vier Insassen starben.

Im August 2009 kam es während eines Trainingsflugs bei der MAKS zu einer Kollision zweier Su-27. Ein Pilot starb, durch Trümmer fingen mehrere Wochenendhäuser Feuer, wodurch mindestens fünf Menschen verletzt wurden.

Schweizer F-5 fiel in Teich

In den Niederlanden kam es am selben Tag zu einem vergleichbaren Vorfall: Bei Proben zu einer Flugshow am Wochenende auf der Luftwaffenbasis Leeuwarden rund 150 km nördlich von Amsterdam berührten einander zwei Northrop F-5E "Tiger II" der Staffel "Patrouille Suisse" der Schweizer Luftwaffe im Flug. Ein Pilot konnte seinen Flieger landen, die andere Maschine wurde beschädigt, geriet außer Kontrolle, der Pilot stieg per Fallschirm aus.

Die Absturzstelle der "Tiger II"
Die Absturzstelle der "Tiger II"Twitter/airlive.net

Ersten Bildern vom späten Nachmittag zufolge, die Planespotter aufnahmen und ins Internet stellten, fiel das Flugzeug nahe eines Bauernhofs in einen Teich bzw. dessen Ufer. Der abgesprungene Pilot soll in ein Glashaus gefallen sein und schwere Schnittverletzungen erlitten haben. Es soll ansonsten keine Opfer gegeben haben.

Vier Jets der "Patrouille Suisse" (Archivbild)
Vier Jets der "Patrouille Suisse" (Archivbild)APA/BUNDESHEER

(wg/apa)

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