6,5 Millionen Hektar des Amazonas-Regenwalds akut bedroht

Strommasten der brasilianischen Stromversorgung im Amazonas.
Strommasten der brasilianischen Stromversorgung im Amazonas.APA/AFP/EVARISTO SA
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Die Politik genehmige immer mehr Großprojekte, kritisiert WWF. Der Amazonas sei durch den Ausbau von Infrastruktur, Landwirtschaft und Bergbau bedroht.

Den Schutzgebieten des Amazonas-Regenwaldes droht ein großflächiger Waldverlust. Insgesamt rund 6,5 Millionen Hektar sind von Plänen für den Ausbau von Infrastruktur, landwirtschaftlichen Flächen und Bergbauaktivitäten betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt der Living Amazon Report, den der WWF am Montag in Brasilia veröffentlicht hat.

"Statt der Plünderung einen klaren Riegel vorzuschieben, genehmigt die Politik immer mehr Großprojekte, für die Wald und indigene Völker weichen müssen", kritisierte Georg Scattolin vom WWF Österreich. Besonders dramatisch sind laut WWF die zunehmenden Aktivitäten im Bereich Bergbau und zur Förderung fossiler Energieträger. Mehr als 800 Öl-, Gas- und Bergbaukonzessionen wurden innerhalb von Schutzgebieten des Amazonas-Bioms - also dem überwiegend von dichtem tropischem Regenwald bewachsenen Gebiet des Amazonas - erteilt. Hinzu kommen 6800 beantragte Konzessionen, über die noch nicht entschieden wurde.

Der WWF sah auch einen Hoffnungsschimmer. Auch wenn mittlerweile rund 17 Prozent des Amazonas-Bioms zerstört wurden, befinden sich große Flächen nach wie vor in gutem Zustand. Rund die Hälfte des größten Regenwaldgebiets der Erde stehen unter Schutz, ein großer Teil davon im Rahmen des brasilianischen ARPA-Programms ("Amazon Region Protected Areas"), das in Peru und Kolumbien nun nachgeahmt wird. Der Amazonas bindet rund zehn Prozent des weltweiten Kohlendioxids, wodurch das globale Klima merklich entlastet wird. Gleichzeitig bietet der Amazonas Schutz vor Fluten und versorgt Millionen Menschen und die Landwirtschaft in Südamerika mit Süßwasser.

(APA)

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