"Transplantations-Tourismus" floriert in China

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In China ist es ein einträgliches Geschäft, zahlungskräftigen Ausländern Organe zu verpflanzen. Trotz strengerer Richtlinien für Krankenhäuser blüht der illegale Handel, wie nun die Regierung meldete.

In China werden noch immer in großem Stil illegal Organe an zahlungskräftige Ausländer verkauft. In Krankenhäusern würden nach wie vor nicht genehmigte Transplantationen vorgenommen, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag zu einer Untersuchung der Regierung mit. Von den 164 Einrichtungen, die offiziell für solche Eingriffe qualifiziert seien, hätten sich 16 nicht an die Richtlinien gehalten. Diese waren 2007 ausgearbeitet worden, um den "Transplantations-Tourismus" nach China zu stoppen.

Das Ministerium berichtete weiter, untersucht werde etwa die Behandlung von 17 Japanern, die sich kürzlich eine neue Niere oder eine Leber transplantieren ließen. Jeder von ihnen habe etwa 595.000 Yuan (62.000) Euro bezahlt. "Die Krankenhäuser fälschen die Identitäten, um die Behörden zu täuschen", sagte ein Chirurg der Zeitung "China Daily". Wer über entsprechend Geld verfüge, bekomme jedes gewünschte Organ.

Offiziellen Angaben zufolge benötigen zwei Millionen Menschen in China eine Organtransplantation. Wegen geringer Spenderzahlen werden aber - zumindest legal - jährlich nur 20.000 Eingriffe vorgenommen. Menschenrechtsgruppen hatten vor einiger Zeit angeprangert, dass Hingerichteten Organe für Transplantationen entnommen werden.

(APA)

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