Studie: Als die Wissenschaft die Zombies entdeckte

(c) Reuters (JOHANNES EISELE)
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Zur Berechnung ihrer fiktiven Zombie-Apokalypse verwenden die Forscher reale mathematische Modelle, die üblicherweise zur Berechnung der Ausbreitung von Epidemien verwendet werden.

London/Wien (zoe). Das Frühstückskipferl hätte einem aus der Hand fallen können, als am Dienstagmorgen die britische BBC die Schlagzeilen des Tages brachte: Sollten Zombies tatsächlich existieren und sollten sie die Welt attackieren, könnten sie die menschliche Zivilisation in kürzester Zeit zu Fall bringen, wenn sie nicht rasch und aggressiv bekämpft werden.

Zu diesem Schluss kommen nicht etwa eingefleischte Fans des Horrorgenres, sondern Wissenschaftler zweier kanadischer Universitäten, die sich mit wissenschaftlichem Ernst und Eifer über mögliche Umtriebe von Untoten befassten. Erschienen ist das Ergebnis ihrer mathematischen Berechnungen in einem wissenschaftlichen Sammelband über die Ausbreitungsmodelle von Infektionskrankheiten. Zur Berechnung ihrer fiktiven Zombie-Apokalypse verwenden die Forscher eben reale mathematische Modelle, die üblicherweise zur Berechnung der Ausbreitung von Epidemien verwendet werden. Ein Zombie „steckt“ nämlich sein Opfer an und lässt es zu einem lebenden Toten werden, lautet die – natürlich strikt medizinische – Definition.

(Un)wahrscheinlich?

Mag die Zombie-Invasion auch noch so hypothetisch sein, die Mathematiker wollen den Bezug zu Infektionskrankheiten hergestellt haben. Es gebe zwar Parallelen zwischen Epidemien und dieser „unbekannten Krankheit“, erklärte ein Epidemiologe aus London, doch das alles sei weniger ernst zu nehmen. Ach so.

Die Erklärung: Zombies könne man gezielt bekämpfen, indem man ihnen den Kopf abtrenne. Dass sie eine größere Stadt in drei bis vier Tagen einnehmen könnten, sei wenig wahrscheinlich. Natürlich rein wissenschaftlich gesehen. Zum Glück. Glosse, Seite 27

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2009)

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